Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 570
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0570
der Deutschen, der dritte wird gefangengenommen. 3 Häuser werden durch Panzerschüsse
beschädigt. 19 Vergewaltigungen, die „Selbstabwehr der Bürger, unterstützt
von französischen Soldaten", bringt Abhilfe. Trotzdem vielfache und heftige
Plünderungen, ein Haus wird angezündet, die Ökonomie brennt ab. Einige Tage
nach der Besetzung wird ein zwölfjähriges Mädchen durch deutschen Artilleriebeschuß
getötet. (10.6.1945)

15. 4. Önsbach lassen die Franzosen zunächst unbehelligt, als sie am 14. von
Unzhurst über Gamshurst und Wagshurst nach Renchen vorstoßen. In Kämpfen
zwischen Wagshurst und Önsbach fallen einige deutsche Soldaten. Eine deutsche
Haubitzenbatterie und Infanterie, die zur Verteidigung eingerückt sind, ziehen
nach Kappelrodeck ab. Daher leistet niemand Widerstand, als die Franzosen, darunter
„keine schwarzen Truppen", in der Morgenfrühe des 15. in das Dorf eindringen
. Es gibt keine Vergewaltigungen, die Plünderungen bleiben erträglich. Als am
25. 4. ein Trupp deutscher Zivilgefangener durch den Ort zieht, verhaften die
Wachsoldaten kurzerhand 6 Männer, die zufällig auf der Straße stehen, und nehmen
sie nach Offenburg ins Lager mit. Während der vergangenen Nacht seien
über hundert aus dem Transport geflohen, nun wolle man die Zahl wieder auffüllen
. Nach 14 Tagen kommen die sechs wieder nach Hause. (o. D.)

15. 4. ca. 7.00 Uhr. Nach einigen Schüssen, aber ohne Kampf, besetzen die Franzosen
Mosbach, die feindlichen Soldaten unterhalten sich freundlich mit den Einwohnern
und verteilen Schokolade. Am Ortsrand zum Kapplertal kommt es plötzlich
zu einem Kampf, der auf beiden Seiten Tote und Gefangene kostet, doch müssen
unsere Truppen weichen. Später Beschuß durch deutsche Artillerie, ein befürchteter
deutscher Gegenangriff mit Panzern kommt nicht. Plünderungen, 10
Vergewaltigungen, Mißhandlungen, bei denen zwei Männer und eine Frau erschossen
werden. (1.6.1945)

15.4. Letzter Akt der Verteidigung Acherns ist die sinnlose Sprengung der Brücken
über die Acher und eine kleinere Schießerei am 14., zwei deutsche Soldaten fallen,
zwei französische geraten in deutsche Gefangenschaft, dann Abzug unseres Militärs
nach Kappelrodeck. Daher können die Franzosen am 15. 8.10 Uhr problemlos einmarschieren
. Am selben Tag setzt eine allgemeine Plünderung ein, die sich während
der folgenden Wochen fortsetzt. Dabei setzen französische Soldaten 5 Häuser in
Brand, darunter das Hotel „Adler", dessen Bausubstanz bis 1470 zurückgehen soll.
30 Vergewaltigungen werden bekannt. Am 25. 4. verhaftet die Besatzungsbehörde
75 Männer und Jugendliche zwischen 14 und 74 Jahren, transportiert sie nach
Offenburg und läßt sie im Verlauf der nächsten Wochen wieder frei, merkwürdigerweise
die Parteileute zuerst. Später: „. . . sittlicher Tiefstand deutscher Frauen und
Mädchen gegenüber der französischen Besatzung". (24. 6. 1945)

15. 4. 8.30 Uhr. Am 13. 4. greifen Jabos die Panzersperren in Oberachern an und
beschädigen 6 Häuser schwer. Am 15. 4. in der Frühe Beschuß durch feindliche
Artillerie, um 8.30 Uhr besetzen die Franzosen den Ort kampflos. Abends schießt
ein deutsches Flugzeug mit Bordwaffen in das Dorf. Plünderungen, 8 Vergewaltigungen
. (11.6. 1945)

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