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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 590
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0590
Außer einem Bombenabwurf erlebte Fischerbach keinen direkten feindlichen Beschuß
. Es waren deshalb während des ganzen Krieges keine Toten oder Verletzten
unter der Zivilbevölkerung zu beklagen.

Der Ort wurde am 21. April gegen halb vier Uhr nachmittags kampflos übergeben
. Auch nach der Besetzung ist die Lage in der Gemeinde ruhig, es „herrscht im
Pfarrort Ruhe und Ordnung". (6. 8. 1945)

„Weil Wittichen so weit und einsam abgelegen ist, so hat es keine besonderen
Kriegserlebnisse aufzuweisen." Dies steht am Anfang des Berichts und macht
die Situation vor Ort deutlich. Beschuß fand in keiner Weise statt, und somit
waren auch keine Schäden zu verzeichnen. Die Besetzung schildert der Pfarrer
mit folgenden Worten: „. . . am 21. April kam von Schenkenzell ein Auto mit
wenig Franzosen, die auf das Rathaus gingen, und damit war alles geschehen."
Selbst von Plünderungen und Vergewaltigungen blieb der Ort vollständig verschont
. Auch den Schluß möchte ich hier wörtlich wiedergeben: „Krieg und
Besatzungszeit und Parteizeit sind im großen und ganzen spurlos an Wittichen
vorübergegangen. Die Lage ist die von 1938, vielleicht etwas eifriger. Viele Soldaten
sind schon zurückgekommen. Auf die anderen wartet man noch, sonst würde
man fast kaum etwas vom vergangenen Geschehen merken. Arbeit und Lebenshaltung
der Leute ist immer die gleiche bescheidene." (ohne Datum)

Oberharmersbach mußte weder Bombardierung noch Artilleriebeschuß erleben
und hatte somit keine Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung. Auch nach
der Besetzung am 22. April herrschte Ruhe in der Gemeinde. Plünderungen fanden
nicht statt, zwar wurde mehrmals bei Einzelbauernhöfen etwas gefordert,
„aber nie mit Gewalt. Vergewaltigungen und andere Schwierigkeiten haben sich
nicht ereignet".

Drei ehemalige Parteileute, darunter der frühere Bürgermeister, wurden verhaftet,
nach kurzer Zeit aber wieder entlassen. Der ehemalige Ortsgruppenleiter flüchtete
am 21. April, wurde aber von den Franzosen gefaßt und nach Frankreich zur Arbeit
abtransportiert. (2.7.1945)

Der Ereignisbericht aus Oberwolfach gliedert sich in zwei Abschnitte. Ein Bericht
ist auf den 25. April datiert, gleich nach der Besetzung am 22. April, ein
weiterer folgt am 6. Juli 1945. Inhaltlich unterscheiden sie sich nur wenig, der
zweite ist etwas ausführlicher, der erste emotionaler. So spricht der Pfarrer hier
von den marokkanischen „Horden", den „unheimlichen Gesellen", wobei man unwillkürlich
an die NS-Propaganda erinnert wird. Auch für die ehemaligen russischen
und polnischen Zwangsarbeiter findet er kein gutes Wort. Ansonsten
schließt der Berichterstatter mit den Worten: „Besonderheiten im Pfarrort sind
nicht zu berichten". (25. 4. / 6. 7. 1945)

Am 21. und 22. April bauten deutsche Truppen rings um Schönwald Geschütze
ein, und es sah so aus, als ob der Ort verteidigt werden sollte. Es kam aber dann
am 23. April doch zum Rückzug, nachdem etliche Autos und Geschütze samt Munition
gesprengt worden waren. So blieb Schönwald auch in den letzten Kriegstagen
von größeren Zerstörungen verschont und hatte keine Toten und Verletzten

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