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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 634
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0634
Panzer „Gascogne" gibt es keine Rettung; er stirbt im brennenden Panzer
einen schrecklichen Tod. Er wird vorläufig auf dem Acker südlich der
Mittelmühle beigesetzt und später exhumiert, nach Frankreich überführt.

Vor dem Pak-Beschuß sucht sich der Panzer „Alsagne" zu retten. Er klettert
auf ein Grundstück südlich der Mittelmühle hinauf, will in Stellung gehen
, um die Pak zu bekämpfen, wühlt sich dabei aber so tief und fest in
den Ackerboden ein, daß er, weil unbeweglich geworden, von der Besatzung
verlassen werden muß. Nur der Panzer „Savoi" ist noch einsatzfähig;
er nimmt die Pakgeschütze unter Beschuß, schaltet mit einem Treffer an
Rad und Kanonenrohr das Geschütz auf dem Myßberg aus, wobei ein deutscher
Soldat getötet wird. Er trifft, nach französischen Angaben, auch noch
ein zweites Geschütz, nebelt sich dann ein und weicht in Richtung Herbolzheim
aus.

Von der Mittelmühle aus, in die sie eindringen, nehmen die Franzosen die
Pak unter Beschuß. Es schlagen dabei auch Geschosse in die Sägerei
Schwarz, wo es zu brennen beginnt. Die Feuerwehr, zu Hilfe gerufen, muß
fern bleiben, weil die Straße nach Münchweier von Militärfahrzeugen
blockiert ist. So muß Karl Schwarz mit seinen Helfern das Feuer löschen.

In der Mühle bedrängen die Franzosen die Magd, weil sie als Elsässerin
bei Deutschen im Dienst ist, lassen aber auf gutes Zureden wieder von ihr
ab. In der Nacht hält ein Trupp Soldaten dort draußen Stellung; die Hausbewohner
halten sich, verängstigt, im Keller auf.

Nach dem Scharmützel bei der Mittelmühle ziehen sich die Franzosen
recht eilig zurück, schießen auf dem Rückmarsch drohend Salven in die
Luft, auch dem Pater Fischer, der das Todegäßli herunter kommt, eine Ladung
vor die Füße, so daß er schnell Deckung in der Straßenrinne sucht.
Als die Franzosen die Stadt verlassen haben, gehen die Leute wieder in
ihre Wohnungen zurück. Die Nacht ist still und dunkel; geradezu unheimlich
mutet sie Eugen Eisinger an, der sich vorsichtig im Städtle umsieht
und erkennt, daß der Ort frei von jeder Besatzung ist. Die Wohnungen sind
dunkel, der Strom ist immer noch ausgefallen.

Was ist mit dem Volkssturm los? Die meisten kehrten ihren Einsatzorten,
sobald es möglich war, den Rücken und fanden auf Schleichwegen, wie
der Chavoen-Schneider, nach Hause zurück. Nur dem „Stab" ging es übel;
er war nach Schmieheim ausgerückt. Von dort wollte mancher „abhauen",
doch am Dorfeingang stand SS. So irrten viele umher, einige zwischen
Wallburg und Schmieheim, bis sie sich, als sie einen Gefallenen liegen sahen
, den Franzosen ergaben. Sie wurden nach Dinglingen in eine Wirt-

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