Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 662
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0662
Hedwig Büß: Was die Alten einst erzählten
... Von Sympathiedoktoren,
Hexen und Schräcksli. Waldkircher
Verlag 1994. Leinen DM 32,-.

Man staunt, was die Verfasserin in einem
Zeitraum von nahezu einem halben Jahrhundert
durch mühevolles Suchen und
Aufzeichnen alles zusammengetragen hat
zu einem Thema, das mehr im Verborgenen
des Volkes schlummerte! Dabei hat
sie buchstäblich dem Volk aufs Maul geschaut
und Überkommenes vor dem endgültigen
Vergessen bewahrt, einmaliges
ländliches Kulturgut vor dem sicheren
Untergang noch festgehalten. Dadurch hat
sich Frau Hedwig Büß hohe Verdienste
um die heimatliche Kulturgeschichte erworben
. Was sie bei ihren unzähligen Besuchen
in den Bauernstuben, bei Lichtgängen
oder Volkserzählern erlebt und
gehört hat, liegt nun, nach bestimmten
Sachgebieten geordnet, in einem rund 300
Seiten umfassenden Buch vor. Das Ergebnis
dieser Forschungsarbeit gründet auf
über 350 Einzelberichten bzw. Befragungen
, die in der Original-Mundart dokumentarisch
beigefügt sind. Dies kann jedoch
da und dort zu Schwierigkeiten beim
Lesen der Mundartberichte führen. Doch
gerade diese Dialektbeiträge bezeugen,
daß die Autorin es verstanden hat, aus
dem Bronnen der Volksseele zu schöpfen,
bevor er versiegt, dem einfachen Menschen
den Mund zu öffnen und ihm Geheimnisvolles
zu entlocken. Zum besseren
Verständnis sind jedoch den einzelnen
Kapiteln stets ausführliche, erklärende
und erläuternde Zusammenfassungen vorangestellt
. Und doch sind diese verschiedenen
Mundartbeiträge wertvoll, da sie
noch die echte, durch die Zeiteinflüsse
wenig verwässerte Muttersprache widerspiegeln
. Menschen werden vorgestellt,
die als Volksärzte, sogenannte Sympathiedoktoren
oder Wunderheiler, durch ihre
letztlich nicht ganz erklärbaren Kräfte in
den vielfältigen Nöten des Alltags um
Hilfe und Beistand angerufen wurden.
Aber auch die dunklen Seiten des

Hexenglaubens, des Dämonenhaften, wie
auch des bis in unsere so aufgeklärten
Tage reichenden Aberglaubens, werden
aufgezeichnet. Ebenso wagt sich die
Autorin auf das Gebiet der zweifelhaften,
magischen Heil- und Schutzmittel vor.
Wenn auch schwerpunktmäßig der mittlere
Schwarzwald aufleuchtet, so zieht
sich das Band der Betrachtungen doch
vom Rhein bis hin ins Schwabenland. Das
Buch darf insgesamt als eine reiche Ernte
mit vielfältigen, interessanten und aufschlußreichen
Garben angesehen werden,
deren Ähren kostbare Körner enthalten.

Kurt Klein

Joachim Fischer (Bearb.), Staatsarchiv
Freiburg. Gesamtübersicht der Bestände
. Kurzfassung. Stand: 1. Oktober
1993 (= Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg:
Serie F, Heft 1). W. Kohlhammer
Verlag, Stuttgart 1994, 500 Seiten,
DM 24,-.

Das Staatsarchiv Freiburg ist für das Gebiet
des heutigen Regierungsbezirks Freiburg
als Archiv zuständig. Es verwahrt
alle Unterlagen, die bei den etwa 350 ablieferungspflichtigen
Justiz- und Verwaltungsstellen
des Landes und des Bundes
in diesem Bezirk entbehrlich sind, aber
als Rechts- und Geschichtsquellen bleibenden
Wert erhalten.
Der wichtigste Überlieferungskomplex ist
der des ehemaligen Landes (Süd) Baden
von 1945 bis 1952, vor allem die Überlieferung
seines Landtags, seiner Ministerien
und der übrigen Zentralbehörden. Das
Archiv verfügt jedoch aber auch über bedeutsame
ältere Bestände wie etwa die der
Wasser- und Schiffahrtsdirektion Freiburg
mit umfangreichen Überlieferungen zur
Rheinkorrektur und zum Ausbau dieser
wichtigen Wasserstraße seit 1802. Wichtig
sind auch die Akten der Mittel- und Lokalbehörden
sowie der Gerichte mit Sitz im
ehemaligen Regierungsbezirk Südbaden
seit 1806. Weitere Schwerpunkte im Staats-

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