Freiburger historische Bestände - digital

Mediatisierung entstehende politische Gemeinde
anhand der Verträge von 1815 in
ihren Organen Bürgermeister, Gemeinderat
, Bürgerausschuß, Stabhaltern und Bediensteten
der Nebenorte Winterbach und
Sendelbach.

Das Gemeindewappen von Lautenbach,
die präzise an der Quellenlage belegte
politische Gesinnung der Bevölkerung
von Lautenbach sowie die Darlegung der
schwierigen wirtschaftlichen und sozialen
Verhältnisse samt ihrer Folgen nach den
Schicksalsjahren 1802/03 schließen sich
an.

Privatleute, die ihr Erblehen käuflich abzulösen
versuchten, mußten geradezu im
Ruin landen oder - auch das geschah oft -
in der Auswanderung nach Übersee verzweifelt
ihr Heil suchen. Daß aber auch in
der Heimat solidarisch der Armut gegengesteuert
wurde, belegt der Autor ebenfalls
.

Doch auch Aktiva waren zu vermelden:
Neue Erwerbsquellen und Berufe entstanden
im Gefolge der „Industriellen Revolution
" in Gestalt der Holzstoffabrik Hubacker
, der Sägemühle Lautenbach, der
Steinbrüche des Ortes und nicht zuletzt
der Renchtaleisenbahn, die dem zögerlich
aufkommenden Fremdenverkehr kräftige
Impulse geben sollte.

Immer parallel zur großen Geschichte
weiß der Autor weiter über die Stoßwellen
der 48er Revolution, des Deutsch-
Französischen Krieges sowie des ersten
Weltenbrandes in diesem Jahrhundert bis
hin in den Ort anschaulich zu berichten.
Ein letzter großer Abschnitt ist der Entstehung
der Pfarrei Lautenbach gewidmet,
um schließlich interessante Details der
Geschichte der Volksschule in großherzoglich
-badischer Zeit ans Tageslicht zu
fördern. Gebührender Raum ist schlußendlich
für die vielfältigen Aktivitäten der
entstehenden Lautenbacher Vereine vorgesehen
. Der Interessierte kann hier viel
über die Wurzeln der auch heute noch
intakten Vereinsgemeinschaft erfahren.
Das Buch geriet summa summarum - der

Autor hat schon einige Stadt- und Ortsgeschichten
verfaßt - nicht zu einer leicht
verwechselbaren Kopie mit der Historie
von Orten der Raumschaft, sondern ist ein
unverwechselbares, auch breit illustriertes
Original. Prägnante Momente des historischen
Geschehens ermöglichen es zudem
leicht, in einer Zeit, die nur zu gern ihre
Wurzeln vergißt, der nachwachsenden
Generation Zugänge zu dem zu ermöglichen
, was war. Dem „Wissen wollen, wie
es gewesen", legt dieser L Band ein ausgezeichnetes
Fundament.

Ludwig Huber

Gerhard Taddey-Joachim Fischer
(Hrsg.), Lebensbilder aus Baden-Württemberg
. Im Auftrag der Kommission
für geschichtliche Landeskunde in Baden
-Württemberg. W. Kohlhammer
Verlag Stuttgart 1994. - 18. Band der
als Schwäbische Lebensbilder eröffneten
Reihe -

In diesem Band befindet sich
(S. 224-249) eine Biographie des aus
Achern stammenden Regierungsbeamten
und Revolutionärs Joseph Ignaz Peter
(1789-1872) von F. X. Vollmer.

Franz X. Vollmer, Joseph Ignaz Peter,
Regierungsbeamter und Revolutionär
(1789-1872) in: Lebensbilder aus Baden
-Württemberg, 18. Band, Stuttgart
1994, S. 224-249.

In der Reihe „Lebensbilder aus Baden-
Württemberg" skizziert Franz Xaver Vollmer
, ein hervorragender Kenner der
Revolution 1848/49, in Band 18, 1994,
S. 224-249 das Lebensbild des Joseph Ignaz
Peter (1789-1872). Vollmer muß sich
bei der Beantwortung der Frage „Wer also
war dieser Peter wirklich?" in Ermangelung
politischer Publikationen und persönlicher
Memoiren Peters hauptsächlich
auf dessen handgeschriebene 2 Bände
„Jugend-Erlebniße" stützen, die Rechenschaft
geben wollen über die Jahre 1789

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