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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 62
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Mittelalter ausgegangene Weiler Trisloch. Dann liegen schließlich vis ä vis
über dem Rhein im Elsaß mehrere keltische Grabhügelgruppen, die gerade
zu der Annahme einer keltischen Besiedlung dieser Gegend zwingen. Es
würde nicht verwundern, wenn die Fürstengräber absichtlich abgesetzt und
möglicherweise aus mythologischen Gründen östlich des Rheins angelegt
wurden.

Jedenfalls, so meinte der Exkursionsleiter, war in dem zweiten keltischen
Grab mit etwa 50 m Durchmesser wie auch im ersten Grab ein bedeutender
Fürst seiner Zeit wohl mit seinen Frauen oder Bediensteten beigesetzt
worden.

Die weitere Führung übernahm Fritz Heimburger. Er führte die Gruppe
nach Norden an den östlichen Rand eines Altrheinarms im Taubergießen,
nur etwa 300 m von der Anlegestelle des mittelalterlichen Fährplatzes
Trisloch entfernt. Dort zeigte er zunächst eine breite ausgegrabene Kerbe,
die vom Hochgestade hinab zu dem besagten Rheinarm führt. Sie ist, so
erklärte er, der ehemalige Zugang zu einer langen Brücke, die dort im
Spätmittelalter in drei Teile über zwei Rheininseln führte.

Dazu hat Heimburger einen kleinen Rheinhafen auf der rechten Rheinseite
entdeckt, der möglicherweise in Kriegszeiten zusätzlich zum Zweck einer
schnellen Rheinüberquerung genutzt werden konnte. Hier operierten nämlich
1638 vor der großen Schlacht von Wittenweier im 30jährigen Krieg
kaiserliche Truppen, deren Oberkommando zeitweise auf dem Schloß in
Mahlberg stationiert war. Sowohl die Brücke als auch der entdeckte Hafen
dürften während der Schlacht vernichtet worden sein.

Dann führte Heimburger auf das Schlachtfeld von Wittenweier, bei dem
die Kaiserlichen gegen die schwedischen Truppen eine empfindliche Niederlage
mit sehr hohen Verlusten erlitten. Bis auf den heutigen Tag deutet
eine Linde den Mittelpunkt dieses Ereignisses an. Heimburger konnte dort
aber auch noch Unebenheiten von Verschanzungen aus jener Zeit zeigen.

Interessant war auch, daß der Leiter des Arbeitskreises in den 70er Jahren
dort, wo das Zentrum der Schlacht durch eine Linde festgehalten wird, römische
Reste entdeckt hat. Heimburger führte dann die Gruppe über das
Trümmerfeld und konnte einmal im Gelände dem Interessierten zeigen,
worauf bei Begehungen zu achten ist. Bei dieser Gelegenheit hat die Gruppe
neben römischen Ziegelresten auch Mauerzüge im frisch gepflügten
Ackerland erkennen können.

Im September versammelte sich der Arbeitskreis zu einer weiteren Exkur-

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