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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 65
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Abb. 1: Steinzeitlicher Schaber
vom Sommerberg bei Biberach
. Foto: Westermann

Friesenheim. Seit 1972 wird das Gelände um die Bannstude von Mitarbeitern
des Arbeitskreises und Beauftragten des Landesdenkmalamts in regelmäßigen
Abständen aufgesucht und begangen. Es ist während dieser Zeit
gelungen, neben den römischen Resten auch eine prähistorische Besiedlung
dieser Gegend nachzuweisen und genauer zu lokalisieren. Zumindest
der westliche Teil des römischen Siedlungsplatzes dürfte schon in der spätkeltischen
Latenezeit, also vor dem Eintreffen der Römer, besiedelt gewesen
sein. Weitere Spuren gibt es dort aber auch aus der vorhergegangenen
Hallstatt- und Urnenfelderkultur sowie der Mittleren Bronzezeit3. Danach
läßt sich bei der dortigen Besiedlung ein Zeitsprung bis in die Jungsteinzeit
feststellen4.

Nach den vorgefundenen Resten zu schließen, dürfte die jungsteinzeitliche
Besiedlung bei einer Lößdüne im Norden beginnen und mit Unterbrechungen
bei einem ehemaligen kleinen Weiher südlich der Römersiedlung enden
. Im Westen dürfte ihre Ausdehnung etwa mit der Römersiedlung und
im Osten zwangsläufig mit der Bahnlinie identisch sein. Das Ackerland
östlich davon ist seit Jahrhunderten intensiv bewirtschaftet, daher dürften
dort keine größeren archäologischen Spuren mehr zu erwarten sein. Dagegen
hat man das übrige Gebiet erstmals um 1970 mit einem Tiefpflug umgebrochen
und dabei große Teile der jungsteinzeitlichen Siedlungsspuren
angeschnitten. Deshalb fallen dort seither viele Relikte an, die von den
Mitarbeitern aufgesammelt und registriert werden.

So kamen 1972 westlich des römischen Ruinenfelds erstmals Scherben der
Michelsberger Kultur5 sowie eine große Menge gebrannter Hüttenlehm an
die Oberfläche. Gleichzeitig wurde unweit davon ein gut erhaltener Spinn-
wirtel (Abb. 2/1) und in den römischen Ruinen eine schöne Silexklinge gefunden
. Außerdem konnten damals weiter südlich, auf dem Platz des besagten
Weihers, - wohl an einer jungsteinzeitlichen Wasserschöpfstelle -,
Scherben der Michelsberger Kultur und auf dem ehemaligen Weiherrand
ein Schaber aus Isteiner Jaspis geborgen werden6.

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