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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 77
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0077
Unweit südlich der vermuteten Gebäude auf der Kuppe liegen mehrere
rechteckige grabähnliche Erdhügel aufgereiht. Sie scheinen nicht so alt zu
sein wie ein Steinkreis, der südwestlich von ihnen liegt. Der Kreis hat ca. 3
m Durchmesser, und sein Zentrum ist durch eine schwere Steinplatte markiert
. In seiner Nähe konnte eine weitere, eher rechteckige Steinsetzung
festgestellt werden. Bei ihr fiel ein liegender spitzer Stein auf, der ebenfalls
die Stelle markiert haben mag. Aber auch sonst schauen am Hang,
meist auf einen Platz konzentriert, zahlreiche Steine hervor. In diesem Zusammenhang
soll noch ein Stein erwähnt werden, der weiter nordwestlich
beobachtet wurde und den bekannten Hüttengrabsteinen ähnlich ist28. Bei
diesen Objekten ist demnach nicht auszuschließen, daß es sich dabei um
frühere Gräber handelt29 (Abb. 10 und 11).

Der Steingürtel um den Haubühl mit seinen teils natürlichen, teils künstlichen
Steinstreifen dürfte wohl in der Frühzeit zum Schutz von Mensch und
Vieh genutzt worden sein. Das um so mehr, da die ganzen Hochflächen und
Hänge dieser Gegend sowohl von Schaf- als auch von Ziegenherden beweidet
wurde. Wahrscheinlich gehören hierzu auch die vermuteten Gebäude
, die möglicherweise auf Hütten von Hirten oder auf Sennereien zurückzuführen
sind30. Für die Wasserversorgung der Tiere kann man außerdem
in der Nähe immer wieder sogenannte Tränkeplätze feststellen. Es sind mit
Lehm ausgelegte Mulden an Hängen, denen in kleinen Kanälen das Hangwasser
zugeleitet wurde. Ihre Feuchtstellen sind bis auf den heutigen Tag
zu beobachten. Für den Fall, daß dort Menschen wohnten, was angenommen
werden darf, ist nicht nur mit dem Bestattungsplatz, sondern auch mit
einer Kultstätte zu rechnen. Vielleicht wurde der benachbarte Breitenstein31
von den auf dem Haubühl vermuteten Hirten benutzt.

Ettenheimmünster. Um 1990 wurde auf dem Ringheidenbühl beim Streitberg
eine rechteckige Schanze (Abb. 12/8) festgestellt und danach dem Archäologischen
Arbeitskreis gemeldet32. Bei mehreren Begehungen konnte
man sich dann von der Entdeckung nicht nur überzeugen, sondern fand zusätzlich
Reste eines Walls und weitere archäologische Spuren33. Alles
scheint aber durch die Bewohner eines längst vergangenen mittelalterlichen
Hofs stark gestört worden zu sein (Abb. 12).

Die Anlage liegt auf einem Bergrücken (425-450 m U.d.M.), der sich von
Osten nach Westen erstreckt. Dagegen fällt die Südseite langsam und die
Nordseite steil ab. Der Rücken besteht aus verwittertem Sandstein mit
überdecktem Waldboden. Im Nordwesten und Südosten sind noch deutlich
Spuren von Landwirtschaft zu erkennen. Dort sind wahrscheinlich im Mittelalter
Terrassen angelegt worden. Heute ist jedoch das gesamte Areal mit
Wald bewachsen.

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