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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 84
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flüssen gelitten. Wenn er nicht schon ursprünglich in zwei Teilen aufgestellt
wurde, so ist er an Ort und Stelle auseinandergeplatzt. Hingegen ist
der Zentralstein im östlichen Rundell weniger hoch und auch weniger markant
. Bei ihm handelt es sich um einen „Breitenstein", der sich in seiner
zentralen Lage von den umgebenden Steinen kaum heraushebt39.

In der Verlängerung des sogenannten Sattelsteins auf der Oberfläche des
dort anstehenden Felsblocks ist eine stark verwitterte Mulde ausgehauen.
Sie ist noch nahezu 0,2 m tief und hat einen unregelmäßigen Durchmesser
von 0,30 bis 0,40 m. Bei ihr handelt es sich möglicherweise um den Rest
einer sogenannten Schale. Solche Objekte sind in viel besserem Zustand
bei ähnlichen Anlagen im Granit schon lange bekannt. Ihr desolater Zustand
ist nicht weiter verwunderlich und läßt sich durch den weichen Sandstein
erklären, in den sie eingehauen ist. So hat das stetige Wasser im
Wechsel mit dem Frost über die Jahrtausende dazu beigetragen, ihre regelmäßige
Form wesentlich zu verändern. Dadurch ist wahrscheinlich vom
Rand der vermuteten Schale ein beachtliches Stück abgeplatzt, und auf ihrer
Sohle sind unförmige Vertiefungen entstanden40 (Abb. 18).

Möglicherweise handelt es sich bei dem Objekt um eine frühe Kultstätte,
die bis in keltische Zeit benutzt wurde. Denn unweit davon wurden auf
dem Haubühl ebenfalls archäologische Reste beobachtet, die auf eine frühe
Besiedlung dieser Gegend hinweisen41.

Oberwolfach. Auf dem geheimnisvollen und sagenumwitterten Schwarzenbruch
über einem Tal weit ab von Oberwolfach liegen mehrere
Schwarzwaldhöfe42. Dort gibt es ein kleines Areal, das im Volksmund als
„Kirchhof bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um einen bewaldeten
Berghang im Buntsandstein. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg sollen im oder
beim besagten Kirchhof Steine im Wald umher gelegen haben, die nach
Augenzeugen behauen waren und wie Grabsteine ausgesehen haben sollen.
Sie sind leider nach dem Krieg zerschlagen und für den Straßenbau
verwendet worden. So konnten bei Begehungen in diesem Gebiet zwar
Steine gefunden werden, sie waren aber entweder natürlich oder zeigten
Bearbeitungsspuren, die aus jüngerer Zeit stammen dürften43.

Anders verhält es sich mit einem Kopf, der am ca. 300 Jahre alten Schrem-
penhof als Eckstein von Giebel und Eingangsseite wahrscheinlich schon
beim Bau des Hauses mit eingebaut wurde. Da dieses Haus nur unweit
vom Gewann Kirchhof liegt, besteht die Möglichkeit, daß der Kopf von
dort kam (Abb. 19).

Der besagte Kopf vom Schwarzenbruch ist seiner Form nach den bekann-

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