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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 89
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Altlangenwinkel. Südöstlich vom ehemaligen Langenwinkel - dem heutigen
Altlangenwinkel - im Gewann Bruhenhausenwinkel wurden bereits
im Mai 1974 neben römischen Leistenziegeln auch Reste von römischen
Rundziegeln gefunden. Bei einer weiteren Begehung konnten dann auf
dem gleichen Fundplatz nochmals Ziegelreste und eine größere Anzahl
zum Teil sehr abgeschliffene Austernschalen geborgen werden54. Gleichzeitig
wurden nur wenige hundert Meter östlich davon ebenfalls umfangreiche
römische Reste, darunter wieder Leistenziegel, Sandsteine und auch
Scherben der Dinglinger römischen Töpferware festgestellt55 (Abb. 25).

Alle diese Fundgegenstände weisen darauf hin, daß es vor der abgegangenen
mittelalterlichen Siedlung Bruhenhausen dort eine römische Siedlung
gegeben hat.

Mittelalter

Altlangenwinkel. Bei einer Geländebegehung im Mai 1974 konnten im Bereich
vom Gewann Bruhenhausenwinkel, südöstlich von Altlangenwinkel,
eine größere Anzahl mittelalterlicher Scherben, Ziegelreste und Steine beobachtet
werden. Diese Relikte dürften von der dort abgegangenen Siedlung
Bruhenhausenwinkel stammen56. Bei dem ehemaligen Ort handelt es
sich wahrscheinlich um eine Eisenschmelzersiedlung. Darauf weisen neben
den heute noch gut erkennbaren dunkel gefärbten Kohlplätzen, die von
Holzmeilern herrühren, auch die unweiten Gewanne Schmolzmatten und
Eisenpfad57. Möglicherweise wurde über den besagten Pfad Eisenerz von
den Pingen im Giesen bei Reichenbach mit Maultieren angeliefert58.

Gengenbach. Auf einem Sporn (505 m ü.d.M.) des Bergrückens, der vom
Pfaffenbach zum Spitztannenberg hochsteigt, liegt das sogenannte Hei-
deneckle59. Wahrscheinlich trat dort durch natürliche Verwitterung eine
kleine Felsformation hervor, die bereits in der Frühzeit umgestaltet worden
zu sein scheint. Es stehen dort aber noch zum Teil bis zu 1,50 m hohe kantige
Granitblöcke, auf einem ca. 5 auf 10 m leicht über den Kamm erhöhten
Podium. Leider ist dieses auf seiner Südseite - wahrscheinlich mit weiteren
stehenden Steinblöcken - durch jüngeren Wegebau abgeschoben
worden. Zwischen ihm und dem abfallenden Kamm zum Pfaffenbach hin
breitet sich ein ca. 10 auf 30 m großer planierter Platz aus. Dagegen fällt
hinter ihm der schmale Grad etwas ab, um dann als Kamm steil in Richtung
Spitztannenberg aufzusteigen (Abb. 26).

Wie bereits sein Name schon andeutet, dürfte die Bedeutung des Hei-
deneckles in heidnischer Zeit zu suchen sein, worauf schließlich das Podi-

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