Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 199
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0199
Die Amt- und Ober-Amtmänner des Amtes Kork

Dieter Kauß

Am 29. November 1802 wurden die hessen-darmstädtischen Ämter Will-
stätt und Lichtenau nach dem Frieden von Luneville vom Jahre 1801 in der
Amtsstube zu Kork an Baden übergeben1. Seit dem 14. Jahrhundert bestanden
diese beiden Ämter unter den Herren von Lichtenberg, seit 1480
unter den Grafen von Hanau-Lichtenberg und seit 1736 unter den Landgrafen
von Hessen-Darmstadt2. Obwohl diese Ämter bis 1802 ihren Namen
nach den ursprünglichen Amtssitzen Willstätt und Lichtenau trugen, war
der Sitz des Amtes Willstätt zumindest sicherlich schon mehr als 100 Jahre
zuvor nach Kork übergegangen. Die mittelalterliche Burg in Willstätt, im
frühen 16. Jahrhundert zum Wohnschloß umgebaut, Festung und Bollwerk
im 17. Jahrhundert, hatte seit dem 14. Jahrhundert u. a. als Sitz des Amtmanns3
gedient, nachweisbar noch 16614, wurde dann aber im Jahre
1688/89 durch Melac geschleift, unbrauch- und unbewohnbar gemacht.
Dorfhäuser entstanden an ihrer Stelle.

Der Amtmann verlor damit seinen Sitz in Willstätt und wich höchstwahrscheinlich
direkt nach Kork aus, wo sich ein Jagdschlößchen5 der Grafen
von Hanau-Lichtenberg befand. Zunächst schien dieses als Amtssitz zu
genügen. Aber schon von 1714-1716 wurde eine Landschreiberei in Kork6
erbaut. Dann war wohl das alte Schlößchen zu klein geworden; man entschied
sich von 1728-1732 zum Neubau des Schlosses7, d. h. eines Amtshauses
. Nach dessen Fertigstellung wurde die Landschreiberei 1736-1738
erweitert8 und teils neu erbaut. In kurzer Zeit hatte Kork, das sich als Sitz
des Korker Waldgerichts und als Gerichtsort für seinen Gerichtsbezirk mit
Kork, Neumühl, Querbach und Odelshofen9 sowie als Pfarrort10 entwickelt
hatte, amtliche bauliche Akzente gesetzt, denen auch die Gemeinde Kork
folgen mußte. Die Kirche war wohl zu klein und unscheinbar geworden, so
daß man 1731-1733 eine neue, größere Kirche" unter Verwendung der
mittelalterlichen Bauteile errichtete. 1782-1784 erbaute man schließlich
noch die neue Amtsschaffnei12.

Das Amtshaus, die Landschreiberei und das Amtsschaffneihaus dokumentierten
die Stellung und Bedeutung Korks als neuen Amtssitz des Amtes
Willstätt eindrucksvoll. Auch die Amtsfunktionen wurden hier ausgeübt.
1726 und 1780 etwa wurden in Kork13 in landesherrlichen Waldstreitigkeiten
die Entscheidung und vertragliche Regelung gefunden. Die hessischen
Amtmänner Blassy und Otto wohnten in der Mitte des 18. Jahrhunderts in
Kork und im Amtshaus14. Im Jahre 1789 mußten der Amtmann Exter, sein

199


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0199