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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 213
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um 15 Jahre und 1733 erneut um 30 Jahre verlängert, mit jeweils deutlich
erhöhten Pachtzahlungen2. Zur Blütezeit betrieben 6 Glasmeister die in 10
Werkstätten organisierte Hütte.

Erforderte bereits die Vertragsverlängerung von 1733 infolge des Auftretens
eines weiteren Interessenten längere und schwierigere Verhandlungen,
so läutete das Jahr 1757 das Ende der Glashütte ein. Die Markgräfl. Verwaltung
warf den Glasmachern Raubbau am Wald, Akzishinterziehung,
verbotenen Salzhandel und unerlaubten Weinausschank vor und ordnete
eine Untersuchung an. Diese bestätigte zwar die Übertretungen, mußte
aber auch gelten lassen, daß sie größtenteils im guten Glauben geschehen
waren. Mit den Glasern wurde ein Vergleich geschlossen, der das Pachtende
für die Hütte auf Ostern 1759 vorverlegte. Sie blieben im übrigen straflos
; einige durften weiterhin auf dem Mittelberg wohnen und arbeiten. Für
die aufgegebenen Werkstätten bezahlte die Markgrafschaft ein Abstandsgeld
von 1500 Gulden. Der Vergleich wurde unterschrieben von dem Hüttmeister
Jakob Unsin und den Meistern Bernhard Braxmeier, Thomas
Schmid, Johannes Sigwarth, Johannes Meyer und Johannes Sigwarth II5.

Offensichtlich war die Markgräfl. Verwaltung zunächst unschlüssig, wie
mit der Glashütte weiter verfahren werden sollte. 1758 verhandelte man
wieder mit den Meistern Jakob Unsin und Bernhard Braxmeier über einen
neuen Vertrag, der aber nicht zustande kam. Im Sommer 1760 wurde
schließlich die Hütte an den Gaggenauer Oberschultheißen Franz Anton
Rindenschwender verpachtet, der sie mit 6 bis 8 Werkstätten auf 12 Jahre
betrieb. 1772 verlegte Rindenschwender die Glashütte nach Gaggenau6.
Damit war die Glasproduktion auf dem Mittelberg zu Ende.

2. Die Stifter des Bildstöckchens

a) Bernhard Braxmeier und Agatha Braxmeier, geb. Sigwarth:

Bernhard Braxmeier (er selbst schrieb seinen Namen auch „Praxmayer")
stammte nach der Inschrift aus Falkau im Hochschwarzwald. Im Taufbuch
der katholischen Pfarrei St. Johann in Saig ist seine Geburt für das Jahr
1708 verzeichnet. Seine Eltern, das Ehepaar Johannes Braxmeier und Ursula
Jegler (Jäckler) aus Falkau, hatten zehn Kinder, fünf Söhne und fünf
Töchter, die zwischen 1692 und 1715 geboren wurden7.

Über die Jugendzeit und Ausbildung Bernhard Braxmeiers ist nichts näheres
bekannt. Seine Ausbildung als Glasmacher erhielt er wahrscheinlich
bei der benachbarten „Rotwasser-Glashütte" (Altglashütten). Vermutlich

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