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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 223
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0223
7. „Ruhestand" in Oppenau

Aus einem bereits erwähnten Schreiben des Bernhard Braxmeier an die
Markgräfl. Badische Hofkammer in Rastatt vom 29. Dezember 1758 geht
u.a. hervor, daß er offenbar kurz zuvor das „Sauerbrunnen-Gut im Grießbach
" von zwei Straßburger Besitzern erworben hatte13. Nach seinem Abzug
aus Mittelberg und seiner kurzzeitigen Übersiedlung zur Glashütte
Nordrach bewohnte er dieses Gut offensichtlich mit seiner Familie. Im
Taufbuch der Pfarrei St. Johann in Oppenau wurden am 04. April 1763, am
07. September 1764 und am 31. Januar 1769 die Taufen der Söhne Fidel,
Ludwig und Bernhard eingetragen. Als Eltern werden „Bernhard Braxmeier
und Agnes Schmid, Bürger und Eheleute in Griesbach" (beim Eintrag
1764: „in Oppenau") genannt20.

Daß Bernhard Braxmeier von der Nordracher Glashütte nach Oppenau umgezogen
war und dort Bürgerrecht genoß, bestätigen auch andere
Vorgänge19:

Am 21. August 1765 berichtete der Neustädter Obervogt an das Fürstenhaus
in Donaueschingen, daß von den beiden Brüdern Lorenz und Bernhard
Braxmeier, Glasmeister aus Falkau, der erstere in Frauenalb lebe, der
andere dagegen von der Gengenbacher Glashütte nach Oppenau gezogen
sei. Dem Vernehmen nach hätten sie ein namhaftes Vermögen von mehreren
tausend Gulden erworben, seien aber bis jetzt noch nicht aus der Leibeigenschaft
entlassen worden. Auf diesen Bericht hin forderte die Fürsten-
bergische Verwaltung die beiden Brüder im Namen des Fürsten Joseph
Wenzel auf, sich aus der Leibeigenschaft zu lösen, zunächst ohne Erfolg.

Eine Zugriffsmöglichkeit bot sich für die Fürstl. Fürstenbergische Verwaltung
, als am 04. Mai 1771 die kinderlose Witwe Agatha Villinger, geb.
Braxmeier, in Falkau verstarb, eine Schwester der Gebrüder Braxmeier.
Erbberechtigt waren acht Geschwister bzw. deren Erben, jeder der acht
Erbteile belief sich auf rund 174 Gulden.

Wegen der Manumission von Bernhard Braxmeier wandte sich der Neustadter
Obervogt Scherer nun an den Schultheißen in Oppenau, Eggenfels.
Dieser bestätigte, daß der Genannte in Oppenau bürgerlich aufgenommen
worden sei. Die Manumission könne aber Fürstenberg nicht viel bringen,
da Braxmeiers Eltern selig „von geringem herkommen, noch weniger vermögend
gewesen sey, maßen Er besagter Braxmeier ein Kleiner bub von
ermelten dessen Eltern aus einer in einem waldt damahlen gehabten elend-
ten hütten in die frembde, bey Anderen Leuthen Brot zu suchen gekommen
" sei und und mithin sein Vermögen von daheim keinen einzigen Gul-

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