http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0246
Die Sperre mit hochgestellten Sperrstiimel
Zeichnung von W. Hasemann
lieh durch die Kinzig. Nach den Aufzeichnungen von Schaible20 waren es
im Jahre 1852 sogar 193 Floße gewesen.
Wie schon erwähnt, bestand die Willstätter Flößerzunft ursprünglich aus
3 Gruppen zu 4 Mann und einem Ersatzmann. Die Einteilung der Gruppen
wurde immer wieder neu verlost. Die Mitgliedschaft konnte vererbt, aber
auch verkauft werden. Der jeweils nachrückende war dann der Spötknecht,
der Ersatzmann. Wie wertvoll die Mitgliedschaft in der Flößerzunft war,
wurde bei einem Verkauf deutlich. So hat im Jahre 1862 der Steuermann
Jakob Richert sein Flößerrecht um die Summe von 220 Gulden an Jakob
Schadt verkauft21. Wenn man bedenkt, daß zu jener Zeit ein Pferd oder
eine Kuh 70 bis 80 Gulden wert war, so wären das von heute gesehen
mindestens 10 000-DM.
Die ältesten Kinzigpläne beim Wasserwirtschaftsamt in Offenburg22 stammen
vom Jahre 1812. Auf diesem Plan wird das Gelände oberhalb des
Willstätter Wehres mit „Amtsmatt" bezeichnet. Ebenso auf dem Lageplan
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