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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 417
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des Baues großer Werke als für die linksrheinische Seite. Daher waren
auch die badischen Forts Kirchbach (X), Bose (XI) und Blumenthal (XII)
untereinander baugleich36.

Ein Blick auf den Plan von Fort Kirchbach zeigt, daß seine Facenlinien mit
den Kehllinien annähernd parallel verlaufen, während die Flankenlinien
von den Schulterpunkten an nach außen vorspringen. Von ihren beiderseitigen
Endpunkten, den Kehlpunkten, geht die Kehllinie ab, die von zwei
zum Werksinneren zurückspringenden Winkeln gebildet wird und in deren
Schnittpunkt ein bastionsartiger Rücksprung, auch bastionär gebrochene
Kehle oder Kehlflankierungsblock genannt, in die Kehlkaserne eingefügt
ist.

Ursprünglich war geplant, die Forts der rechten Rheinseite anstelle von
Kehlflankierungsblöcken mit den um 8500 Mark billigeren und in den
Graben vorgerückten Kehl-Kaponnieren auszustatten37, doch ist diese Absicht
nicht realisiert worden. Kehl-Kaponnieren wurde z.B. in Königsberg,
Köln, Posen und in Fort Hahneberg bei Spandau eingebaut.

Weitere Abweichungen ergeben sich dadurch, daß es Forts mit trockenem
und mit nassem Graben gibt. Ein trockener Graben muß mindestens
9-10 m breit sein. Er wird feindseitig von der 5,50-6,0 m hohen und mit
Hausteinen bekleideten Kontereskarpe und freundseitig von einer 5 m hohen
und 0,90 m starken, am Wallfuß angesetzten freistehenden Eskarpen-
mauer eingefaßt. Auf eine weitere Beschreibung der Forts mit trockenem
Graben muß aus Platzmangel verzichtet werden.

Für Forts mit nassem Graben war eine Breite von 20-30 m und eine Mindesttiefe
von 1,80 m vorgeschrieben38, die bei den Kehler Forts mit einer
Wasserbreite von 40 m vor den Facen und Flanken und von 30 m in der
Kehle überschritten wurde. Ihre vom Grundwasserstand abhängige Wassertiefe
fiel nie unter 2 m. Die bewachsenen Grabenwände bestanden
ringsum aus geböschter Erde und waren durch Absätze in der Wallböschung
(Bermen) gegen das Abrutschen geschützt. Als zusätzliche Sicherung
diente ein vor dem Glacis gelegener und mit einer Weißdornhecke bepflanzter
Vorgraben39. Der heute das ehemalige Fort Kirchbach umziehende
Wassergraben stellt nur noch einen kargen Rest der früheren Wasserfläche
dar.

Beim Betreten eines Kehler Forts mußte man zuerst den der Kehle gegenüberliegenden
dreieckigen Kehlwaffenplatz durchqueren, der von einer
1 m starken Bruchsteinmauer mit aufgesetztem 1,10 m hohem Eisengitter
und eisernem Volltor mit Schießscharten als Durchlaß umgeben war. Die

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