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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 419
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schützen. Unter ihrer mindestens 8 m hohen Erddeckung saßen in der Regel
links und rechts der Hauptpoterne Pulvermagazine, die hofseitig von
einem Belüftungsgang umzogen sein mußten, von dem wiederum gebrochen
geführte Lüftungsgänge zur Poterne und horizontale Lüftungskanäle
in die beiden Höfe abgingen. Weitere Pulvermagazine befanden sich unter
den Flankenwällen, von denen aus Verbindung zum Wall bestand. Insgesamt
besaß das Werk laut Angabe der Festungsinspektion am Kriegsende
zwei Kriegs-Pulver-Magazine (K.P.M.)41.

Die aus der Querpoterne und aus den Höfen her zugängliche Spitzenkaserne
stellte die Zentrale der Artillerie dar. Hier befanden sich etwa spiegelbildlich
angeordnet eine Anzahl von Räumen, z. B. Geschoß-Ladestellen, Verbrauchs
-Geschoß-Magazine, Verbrauchs-Pulver-Magazine, Schrapnell-Laderäume
, Kartusch-Füllräume, aus denen die schußfertig vorbereiteten Geschosse
über eingebaute Aufzüge zu den auf dem Oberwall liegenden Hohltraversen
und von diesen zu den Geschützen befördert werden konnten.

Die Spitzenkaserne enthielt weiter auch Bereitschaftsräume für das Laborierpersonal
und die Bedienungsmannschaften der Geschütze, die von hier
aus über gemauerte Wendeltreppen und durch die Hohltraversen gegen Beschuß
gedeckt, ihre auf dem Wall stehenden Geschütze erreichen konnten.
Eine weitere Treppe führte direkt aus der Kapitalpoterne auf den Wallgang.

Wie eine Auszählung ergibt, müssen 9 Hohltraversen auf Facen und Flanken
des Walles vorhanden gewesen sein. Die Wallverteidigung erfolgte
durch Geschütze und Gewehre. Die Brustwehrstärke betrug auf den Facen
und Flanken 7,0 m und in der Kehle 6,0 m, die Feuerlinienhöhe über der
Hofsohle 8,0 m und über dem Vorgelände 7,5 m.

Der auffälligste Teil des Werkes war die weit in den Wassergraben hineinragende
Inselkaponniere. Diese erreichte man über die ab der Querpoterne
auf 3,0 m verengten Spitzenpoterne, die sich allmählich zur tieferliegenden
Kaponniere hin absenkte. Aus dieser wurde der Wassergraben mit je 2 Revolverkanonen
und mit Gewehren nach links und rechts flankiert. Eine
feindwärts vorgelegte starke Erdvorlage schützte die Kaponniere gegen
Beschuß.

Die Schulterpunkte waren der Standort der Schulterkaponnieren, von denen
aus die Flanken in Richtung Kehlgraben mit Gewehren verteidigt wurden
. Der Zugang zu ihnen erfolgte aus den Werkshöfen über je eine Poterne
, an die wiederum die Flanken-Pulvermagazine bzw. die Untergeschosse
der Wall-Hohltraversen mit ihren Aufzugsvorrichtungen angeschlossen
sein konnten.

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