Freiburger historische Bestände - digital

Geschichte des Kahlenberges bei Ringsheim im
20. Jahrhundert

Ka rl-Josef Franke
Einleitung

Fährt man auf der Rheintalautobahn von Baden-Baden nach Süden, so begleiten
linker Hand vor der Kulisse der Schwarzwaldberge fast durchgängig
kleinere Hügel die Fahrt, die mit Reben bewachsen sind. Kommt man
jedoch südlich von Lahr aus dem Waldstück heraus, das in diesem Bereich
die Autobahn beidseitig einschließt, fällt eine große bloßgelegte Flanke
dieser Hügelkette auf, innerhalb derer jeder Bewuchs fehlt.

Links und rechts dieses offensichtlich von Menschenhand aufgerissenen
Hanges schließen sich begrünte Flächen an, bei denen die Form aber ebenfalls
auf menschliche Eingriffe hinweist. Es sind große, gestaffelte Terrassen
, die nur durch den Einsatz von Erdbaumaschinen so gestaltet werden
konnten.

Ortskundige wissen, daß hier von 1937 bis 1969 Eisenerzbergbau umging,
der vor allem durch einen Tagebau auf nahezu 200 ha Fläche die über der
Erzlagerstätte anstehenden Erdschichten abtrug und nur auf einer Fläche
von 100 ha nach dem Erzabbau wieder neue Schichten auftrug, um diesen
Bereich rekultivierungsfähig zu machen. Seit 1973 wird der restliche Teil
des devastierten Geländes durch den Betrieb einer Hausmülldeponie wieder
hergestellt und begrünt.

Die Hügelkette, von der die Rede war, wird geographisch als Schwarz-
waldvorbergzone angesprochen, und der Bereich, in dem die Mülldeponie
liegt, gehört zum Kahlenberg, der im weiteren Verlauf des Höhenzuges mit
über 310 m über dem Meeresspiegel höchsten Erhebung.

Alte bergbauliche Nutzung

Die Vermutung, daß das Eisenerz im Kahlenberg seit altersher bekannt ist
und daß verschiedene Versuche einer Nutzung unternommen wurden, wird
allgemein geteilt. H. Kewitz, ein ortsansässiger Heimatkundler, nimmt eine
erste Ausbeutung durch die Kelten vor über 2000 Jahren am Rande des
nördlich vorgelagerten Rötelberges an1. F. Kirchheimer, seinerzeit Präsident
des Geologischen Landesamtes, hält einen römerzeitlichen Bergbau

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