Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 508
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0508
satzvereinbarung, die dem inzwischen entstandenen Ortenaukreis gestattete
, weitere Bereiche über den ehemaligen Landkreis Lahr hinaus zur Deponie
Kahlenberg zu entsorgen, was in den letzten Jahren dieser Periode zu
erheblichen Abweichungen von den geplanten Anlieferungsmengen führte.

Dadurch kamen Planer und Deponiebetrieb nicht selten in Situationen, in
denen der Verfüllungsfortschritt die Arbeiten an der Vorbereitung und Einrichtung
neuer Deponieflächen einzuholen, fast schon zu überholen drohte.

Eines allerdings muß in diesem Zusammenhang nochmals betont werden:
Es bestand nie die Absicht, auch im Tiefbau hergestellte, untertägige Hohlräume
mit zur Ablagerung zu benutzen. Zum einen wären bei einem solchen
Vorhaben die Sicherungsarbeiten gegen Absickerungen in den Untergrund
viel zu kostspielig geworden, zum anderen hätte das dafür verfügbare
Hohlraumvolumen kaum die Anlieferung eines Vierteljahres aufnehmen
können und schließlich wäre das Verbringen von sperrigen Massen in die
engen Stollen vor kaum zu lösenden technischen Problemen gestanden.
Daher fanden die Stollen in dieser ersten Einlagerungsperiode wenig Beachtung
.

Die Schwierigkeiten bei der Vorbereitung der Deponieflächen kamen woanders
her. Da hatte das Bergwerk in der ersten Hälfte der 50er Jahre entlang
der Westgrenze der abbaufähigen Lagerstätte einen 700 m langen,
schlauchartigen Einschnitt hergestellt, den gelösten Abraum in mehreren
schmalen, aber möglichst hohen, treppenförmig gestaffelten Kippen am
westlichen Rand entlang abgekippt und war gerade im Begriff, den Einschnitt
nach Osten gegen den Berg vorzutreiben, als diese Flanke sich löste
, ins Rutschen kam und den offenen Tagebau nahezu vollständig verschüttete
.

Dem Berg lag, wie fast allen Bergen in der Vorbergzone, eine starke Lößschicht
auf. Sie bildete an diesem Hang eine 15 bis 25 m mächtige Schicht,
die sehr durchlässig gegenüber Niederschlagswasser war, was dann auch
nahezu senkrecht eindringen und tiefer sickern konnte.

Unter dem Löß stehen Mergelschichten an. Mergel sind Ton-Kalk-Gemische
, die meistens wasserundurchlässig sind. Auf diesen Schichten staute
sich also das eingedrungene Niederschlagswasser auf und vernäßte den unteren
Lößhorizont so stark, daß er zu Schwemmlöß wurde, einem teigigen
Brei. Als der Abraumschnitt diesen Schwemmlöß erreichte, war es ein
Zeitraum von wenigen Tagen, in denen der ganze gewaltige Kuchen sich
talwärts in Bewegung setzte und dem Gewinnungsvorgang ein abruptes
Ende setzte.

508


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0508