Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 573
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bleiben, wenn die Gemälde wieder einmal abgenommen werden. Von den
beiden Heiligenbildern hat besonders der Hl. Pankratius für die Kirchengemeinde
von Windschläg (heute Stadtteil von Offenburg) besondere Bedeutung
, ist doch dieser jugendliche römische Märtyrer nicht nur Namensgeber
der Kirche, sondern auch ein Hinweis auf ein sehr altes Patrozinium. In
der Tat wurde Windschläg bereits im 8. Jahrhundert fränkisches Königsgut
, die Ortenau war also schon früh christlich. Daß Lambert Sachs hier religiöse
Themen aufgegriffen hat, ist aus seinem ganzen Berufsleben zu
verstehen, hat er sich doch schon während seines gesamten Studiums mit
diesem Themenkreis befaßt und davon zahlreiche Entwürfe in seinem
,Album' hinterlassen. Auch in seinen späteren Lebensjahren, auf die wir
noch in unserem Bericht kommen werden, hat er zeitweise ausschließlich
für die Kirchen des Landes gearbeitet, so daß die obengenannten früheren
Aufträge auch unter diesem Gesichtspunkt verständlich erscheinen.

Nach Ende seines Kunststudiums in München im Jahre 1845 begab sich
Lambert Sachs - wie schon erwähnt - auf Wanderschaft. Neben weiteren
Studienreisen finden wir ihn 1849 erneut in Offenburg. Diesmal dürfte
er sich sogar längere Zeit dort aufgehalten haben, wahrscheinlich auch
wiederum bei der Familie seines Bruders untergekommen sein. Nun galt
es, Verbindungen zu eventuellen Kunden zu knüpfen, da der Lebensunterhalt
verdient werden mußte, was in Anbetracht der großen Zahl von Porträtmalern
kein leichtes Unterfangen war22. Trotzdem gelang es ihm, diesmal
das heute unter dem Namen ,Familienbildnis Kohler' bekannte Gruppenporträt
als Auftrag zu erhalten (Abb. 10). Das farbige Gemälde befindet
sich heute im Ritterhausmuseum Offenburg. Es stellt den Oberlehrer Joseph
Kohler aus Offenburg mit Ehefrau und 3 Kindern vor einer Baumkulisse
dar. Im Hintergrund - wie bei vielen biedermeierlichen Gemälden
üblich - ein kleines Attribut: Schloß Ortenberg. Auf dem Schoß der schon
etwas älteren Mutter ein Kleinkind: Der spätere Jurist und Amtsrichter in
Mannheim, Franz Joseph Kohler: Seit 1888 Mitglied der Berliner Universität
und dann weltberühmter Professor der Rechte - ebenfalls in Berlin.
Dieses Gemälde, das bereits 1984 in einem Ausstellungskatalog wiedergegeben
wurde23 und dann im Jahre 1996 auch als Farbabbildung erscheinen
wird24, hat für den Maler wesentliche Bedeutung: Hat doch das Offenburger
Museum von diesem Gemälde eine Farbpostkarte herausgegeben, die
dort auch käuflich zu erwerben ist! Interessant an dieser Karte ist auch der
aus unbekannten Gründen in englischer Sprache abgefaßte Text, der wie
folgt lautet:

FAMILY PORTRAIT KOHLER, by Lambert Sachs
Museum Offenburg

On the lap of his mother the later world famous
jurist Josef KOHLER (1849-1919)

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