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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 578
(PDF, 127 MB)
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landen oder in Frankreich. Dafür spricht auch, daß L. Sachs in den Hamburger
Auswandererlisten nicht erscheint27, für Bremen ist ein sicherer
Nachweis allerdings nicht mehr möglich28. Dagegen finden wir aber in seiner
Malmappe einen eindeutigen Beleg für seine Ankunft in Übersee29 und
mit noch größerer Sicherheit wird der Termin durch ein im Sommer 1993
in New York bei SOTHEBY versteigertes Gemälde (3 Kinder) gesichert:
Es ist signiert und datiert mit 1851! Lambert Sachs war also schon wieder
künstlerisch tätig!

Somit scheint sich auch der in den Familiennachrichten erwähnte Hinweis
zu bestätigen, er habe in New York ein Maleratelier betrieben30. Genau lokalisieren
ließ es sich allerdings noch nicht, da der Name Lambert Sachs
bisher nicht in den City directories der Stadt auftaucht31. Auch das im Text
erwähnte Fotoatelier ist noch nicht gefunden. Andererseits erfahren wir dadurch
von einer neuen technischen Entwicklung, dem fotografieren', allerdings
auch einer neuen beruflichen Konkurrenz, die vor keinem der etablierten
Maler haltmachte. Es galt abzuwägen, ob man bei seiner Porträtmalerei
blieb oder sich zumindest mit der neuen Kunst auseinandersetzte.
Von Lambert Sachs kennen wir aus New York oder Umgebung bis heute
kein einziges Foto. Dafür aber später aus Philadelphia, wohin er 1854, also
nur wenige Jahre später, umzog32. Wahrscheinlich war ihm aber auch in
New York der Markt zu eng geworden, und er erhoffte sich weiter im Westen
bessere Verdienstmöglichkeiten. Zunächst stellten sich auch gute Erfolge
ein, nimmt er jetzt sogar an Kunstausstellungen der Academy of Fine
Arts in Philadelphia teil33. Aber sein unruhiges Blut trieb ihn weiter, so
daß wir ihn plötzlich im Jahre 1856 als Besitzer einer kleinen Landwirtschaft
wiederfinden:

Mehrere Jahre lebte er als Farmenbesitzer in der Wildnis, 30 engl. Meilen
vom nächsten Nachbar, ganz allein und ohne Personal, so daß verschiedenste
Erlebnisse nicht ausblieben, darunter sogar ein Überfall der Hütte
durch einen Bären, sowie ein dreimonatliches Krankenlager infolge einer
beim Baumfällen mit dem eigenen Beile erhaltenen Fußverletzung

so berichten die Familiennachrichten über ihn34.

Aber schon 1858 hat er die Farm wieder aufgegeben! In Ocean County,
New Jersey, 50 Meilen südöstlich von Philadelphia, erledigt er verschiedene
Auftragsarbeiten. 1857 malt er dann sein heute berühmtestes Bild:

The Herbert children (of Toms river)

Es ist ein in leuchtenden Farben gehaltenes Kinder-Doppelporträt, das sich
als Schenkung in der National Gallery of Art in Washington, D.C., befindet
.

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