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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 620
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Selbstporträt. Tem-

Die Arbeit in Meiers letztem Lebensabschnitt wurde ab und an in der Lokalpresse
gewürdigt. 1959 erhielt er gemeinsam mit anderen Künstlern aus
der Umgebung den Ortenauer Kulturpreis zugesprochen (Abb. 18). Solche
Ereignisse gaben ihm eine gewisse Genugtuung. Alles in allem war die
Rückkehr in die Heimat freilich nicht ganz so glücklich, wie er es erhofft
hatte. Die materielle Not, die lebenslang immer wieder sein Begleiter gewesen
war, die Einsicht, als Künstler letztlich doch nicht den großen Wurf
geschafft zu haben, dazu ein selbstquälerischer Zug, der ihm mitgegeben
war - all dies drohte ihn am Ende zu zermürben.

Und doch! Es blieb in seinem Wesen etwas Ungebrochenes, ja trotz aller
Sorge etwas Heiteres, Kindliches, Reines. Das schönste künstlerische
Zeugnis für diesen tiefen Wesenszug, diesen „anderen" Andreas Meier, ist
eine späte aquarellierte Tuschezeichnung aus dem Jahr 1959 (Abb. 19), ein
Werk, das ihm, wie Vorstudien zeigen, einiges bedeutet hat. Hier ließ er
noch einmal jene Welt seiner Kindheit entstehen, die ferne Welt des dörflichen
Lebens, wie sie früher einmal war oder wie er sie zumindest empfunden
und gesehen hatte. Es ist eine Welt, in der alles vertraut ist, in der
nichts Fremdes stört, und obwohl die ernsten Seiten des Lebens - der Tod,
der Winter - darin nicht ausgespart sind, ist es unverkennbar eine glückliche
Welt, ja eine Welt des Glücks. Zweifellos: das war seine Welt! Als
Künstler hatte er die Schlüssel, sie zu öffnen - für sich und für andere. Und
wenn es ihm schließlich doch immer wieder gelang, sie aufzuschließen,

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