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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 653
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beruflichen Umfeld ebenso wie in der Familie und in ihrer kärglichen Freizeit
. Darstellungen aus der heimischen Tierwelt, die den Kampf zwischen
dem Schwächeren und dem Stärkeren zeigen, nämlich das „Fressen" und
das „Gefressen werden", fehlen ebensowenig wie verschiedene Pflanzenformen
unserer Gegend. Die zum Teil knorrigen Gestalten, Figuren und
Reliefdarstellungen wirken vielfach wuchtig, gewaltig, trotzig wie die Felsen
und Wälder der Heimat; sie symbolisieren die harten Naturbedingungen
unserer Schwarzwälder Landschaft. Das Kunstwerk, das sich dem Betrachter
wegen seiner hintersinnigen, symbolischen und allegorischen Darstellungen
nicht gleich auf den ersten Blick erschließt, vermittelt einen
ganz eigenartigen, herben Reiz, zu dem auch der durch die verwendete
Rauchbeize erzielte Farbton des Holzes beiträgt. Der große, wuchtige Kachelofen
, der bis zu der hölzernen, quer zur Längsachse in vier Wölbungen
tonnenförmig ausgebildeten Decke reicht, die geschmiedeten Türbeschläge
und die schmiedeeisernen Lampen runden das eindrucksvolle Bild dieses
Triberger Schmuckstücks ab. Der in der Mitte des Saales von der Decke
hängende Leuchter hat die Form einer Wurzel, die ein Stück einheimischen
Granit umklammert. Karl Josef Fortwängler selbst schreibt zur Symbolik
der Lampe über dem Ratstisch: „Der Beleuchtungskörper zeigt neun Lampen
: acht für das (damals acht Mitglieder zählende) Ratsherrenkollegium,
eine Lampe für den Bürgermeister. Sie ,sollen' in Liebe und Selbstlosigkeit,
wie der Heiland am Kreuz in der Mitte des Beleuchtungskörpers, die Gemeinde
leiten."

Dem Schnitzersepp, einem eigenwilligen, kantigen, manchmal dickköpfigen
, nicht leicht zu nehmenden Mann - einem Künstler eben, gelang ein
Werk, das auch heute noch in seiner Urwüchsigkeit, in seiner Kühnheit der
Darstellungen und in seiner reichen Schönheit weit und breit seinesgleichen
sucht. Bis vor kurzem diente der von vielen Gruppen und Einzelpersonen
aus dem In- und Ausland besuchte und bewunderte Rathaussaal seiner
ursprünglichen Bestimmung: er war Sitzungssaal des Stadtparlaments.
Heute finden neben den hier von Anfang an durchgeführten Trauungen
ausschließlich repräsentative Veranstaltungen statt.

Quellenangabe
Keil, E.

Maier, W. / Lienhard, K.
Volk, K.

Volk, K.

SCHWARZWÄLDER BOTE
Oberndorf

SÜDKURIER, Konstanz
N. N.

Der Rathaussaal in Triberg, Triberg o. J. (verm. 1926)
Geschichte der Stadt Triberg, Freiburg 1964
Der Rathaussaal der Stadt Triberg im Schwarzwald,
Triberg 1990

Der Schnitzersepp und sein Werk, Vortrag, Triberg 1986
Aufsätze vom 11.1.1986, 17.1.1987 und 14.3.1987

Aufsätze vom 6.12.1951 und 11.1.1986
Berichte von Zeitzeugen, notiert 1994/95

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