http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0655
Auszug aus der Karte: Unter den Römern am Schwarzwald
Gez. v. Jul. Leichtlen 1829, Freiburg
einfachen Zeichnung verewigte. Von jeher kennt die Bevölkerung diesen
Bergvorsprung als den sogenannten Kastenbuck (Kastell auf dem Buck,
Buckel, Bergrücken). Unschwer läßt sich auch an ein Haus des Kastellan
oder der Burgverwalter denken. Hierbei treten dann im weiteren Verlauf
die Mayer von Schweighausen1 auf, die den Herren von Osenberg die
Kirnburg verwalteten und später auch bei den ständig wechselnden einzelnen
Burgbesitzern als Burgvögte2 in Diensten standen.
Hat man hier die erweiterten Anlagen der Kirnburg vor Augen? Die erste
Erwähnung einer Vorburg finden wir 1331 in einer Schenkungsurkunde3.
Hier übergibt Hugo von Osenberg zwei Häuser zu Kürnberg im Areal der
Vorburg zum Burglehen an seinen Vogt Johannsen. Die Anlage in der
Form einer offensichtlich kleinen frühmittelalterlichen Zungenburg läßt
sich hierbei gut im Gelände ablesen. Die eigenartig angelegten terrassenähnlichen
Erdanhäufungen lassen jedoch im größten Teil der Anlage
keine bebauungsrelevanten Spuren mehr erkennen.
Nach Westen, Nord und Süden hin ist die ca. 2400 qm umfassende Anlage
durch teilweise steilabfallende Hänge gesichert. Daß in der unmittelbaren
Nähe der Dörfer auch diese Anlage, wie allerorts um die Jahrhundertwende
, der Bevölkerung als Steinbruch gedient haben könnte, ist aufgrund des
fast aufgeräumten Geländes anzunehmen.
Im Hinblick auf die hier engste Stelle des Bleichtals, an der die Straße seit
jeher Durchlaß in Richtung Heerstraße in die Rheinebene oder des Kinzigtales
war, gibt es vom Kastenbuck einen hervorragenden Blickkontakt zur
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