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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 663
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Gemeinde Bad Rippoldsau beantragte deshalb eine 50%ige Ermäßigung
ihres Straßenbaulastbeitrages. Bereits im Jahr 1868 hatte sich die damals
773 Einwohner zählende Gemeinde gegen eine Straßenbaulast in Höhe
von 603 Gulden gewehrt.

Auch 1872 wehrte man sich gegen eine Straßenbaulast von 1114 Gulden,
eine für 743 Einwohner schier unaufbringbare Summe. Jedoch weder
1868, noch 1872, noch 1925 fand der Antrag der Gemeinde Gehör und
Gnade vor dem Landesfiskus: Die Ermäßigung wurde mit der Begründung
abgelehnt, daß es ja gerade die Gemeinde sei, die von der Landesstraße
profitiere. Auch ein Rekurs an den Finanzminister sowie die Klage vor
dem Verwaltungsgerichtshof brachten keinen Erfolg. Der Hinweis, daß
Wald und Kurbetriebe die einzigen Einnahmen der Gemeinde seien und
daß die Straße für die Holzhauerei wenig Nutzen bringe, fand keine Beachtung
. Auch der Hinweis, daß der starke Kraftverkehr in den Sommermonaten
als „lästig und geradezu schädigend", besonders für den Kurbetrieb
empfunden werde, fruchtete nicht.

Für den Ortsteil Bad Rippoldsau fand die örtliche Verkehrssituation dann
in den siebziger Jahren eine Wende zum Guten: Die Ortsdurchfahrt konnte
in drei Stufen ausgebaut werden, ein Jahrhundertwerk, das die Gemeinde
auf viele Jahrzehnte hinaus positiv prägen wird.

Nach mehr als zwanzig Jahren Planungs- und Vorbereitungszeit, nach Lösung
zahlreicher und schwieriger rechtlicher Probleme und auch der monatelangen
Befürchtung, keine Landesmittel zu erhalten, konnte am 18. März
1996 durch Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle und Bürgermeister
Ralf Bernd Herden der erste, offizielle Spatenstich für den Ausbau der
Ortsdurchfahrt Schapbach vollzogen werden. Bis zum Vormittag des offiziellen
Spatenstichs war noch offen, ob die Mittel für den im gleichen Zug
durchzuführenden Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt werden können
. Als dann die erlösende Nachricht aus Karlsruhe eintraf, kam spontan
der Gedanke, das Badnerlied am Ende der Feier durch den Choral von
Leuthen „Nun danket alle Gott" zu ersetzen. Es blieb jedoch beim Badnerlied
, das der Musikverein „Harmonie" Schapbach mit Inbrunst und gekonnt
intonierte.

Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle, „Ziehmutter des Projekts",
konnte beim offiziellen Spatenstich9 bekanntgeben, daß für die 1,5 Kilometer
lange Baustrecke, die in zwei Abschnitten ausgeführt wird, Kosten
von fünf Millionen Mark veranschlagt sind. Als Fertigstellungstermin für
den l. Bauabschnitt habe man den September 1997 avisiert. Der Landesstraße
L 96 komme regionale Bedeutung als Straße mit Ausflugs- und Ur-

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