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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 665
(PDF, 127 MB)
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Hinweise

B uchbesprechungen

Erwin Dittler, Rothraud Weckerle-
Geck, Nachlaß 1945-1982, 12 Hefte,
Kehl-Goldscheuer 1995 (zu beziehen
über das Stadtarchiv Offenburg)

Jeder, der sich mit der Geschichte Ottenburgs
und der Ortenau in den ersten Nachkriegsjahren
, besonders in den Jahren
1945 bis 1950 beschäftigt, kommt an dem
hochinteressanten, manchmal auch sehr
brisanten Archivmaterial, das Dr. Erwin
Dittler aus dem Nachlaß von Rothraud
Weckerle-Geck veröffentlicht hat, künftig
nicht vorbei. Der langjährige Redakteur
der „Ortenau", der am l. Januar 1996 verstarb
, hat kurz vor seinem Tod noch das
zwölfte Heft des umfangreichen Nachlasses
von Rothraud Weckerle Geck ediert
und kommentiert. Die radikale Demokratin
und grundsatztreue Sozialdemokratin
nahm in ihrer Korrespondenz, ihren Aufsätzen
und Aufzeichnungen oft kein Blatt
vor den Mund. Und so erfahren wir in
ihrem Nachlaß eine Fülle von Einzelheiten
, die bisher unbekannt waren, aber für
die historische Erschließung der Nachkriegszeit
in der mittelbadischen Region
von großer Wichtigkeit sind.

Manfred Hildenbrand

Jean Egen: Die Linden von Lautenbach
Eine elsässische Lebensgeschichte im
Spannungsfeld zweier Nationen
333 S., Band 6 der Romane der Gegenwart
, Mörstadt-Verlag Kehl-Strasbourg
-Basel, Verlagsort Kehl 1995,
DM 38-, ISBN 3-88571-234-2
Dies ist kein neues Buch: Auf französisch
geschrieben, erschien es schon 1979 unter
dem Titel „Les Tilleuls de Lautenbach"
bei Editions Stock Paris, 1983 dann in
deutscher Übersetzung, die der Autor
selbst durchgesehen und autorisiert hat,
im Mörstadt-Verlag Kehl und ein Jahr
später bei Rowohlt als Taschenbuch. Nun

hat es der gleiche Mörstadt-Verlag 1995
anläßlich des 50. Jahrestages des Kriegsendes
erneut in unveränderter Form aufgelegt
.

Von Anfang an war es ein großer Erfolg
beim französischsprachigen wie beim
deutschsprachigen Publikum. Es wurde
bereits 1983 in deutsch-französischer Co-
Produktion für das Fernsehen verfilmt
und seitdem mehrmals gezeigt. Diese Verfilmung
ging allerdings mit einer Vereinfachung
der Thematik und einem Verlust
des sprachlichen Glanzes einher. Denn
sprachliche Meisterschaft zeichnet auch
die von Claude-Gerard Benni besorgte
Übersetzung aus, die - wie die Kritikerin
von Dernieres Nouvelles d'Alsace vergleichend
feststellte - in ihrer Bildhaftig-
keit, Farbigkeit und Unmittelbarkeit das
Original einfängt; ja, in der deutschen
Ausgabe scheint sogar der Charme elsäs-
sischen Dorflebens der zwanziger Jahre,
die Atmosphäre von Lautenbach am Fuße
der südlichen Vogesen, sprachlich noch
plastischer und authentischer eingefangen
zu sein als im französischen Original, wobei
dem Übersetzer sicher der Umstand
zugute kam, daß er selbst als Elsässer in
der Nähe von Lautenbach beheimatet ist.
Der Autor, 1920 dort geboren, stets französischschreibender
Essayist und Journalist
zahlreicher großer Pariser Zeitungen,
Verfasser der großen episch-historischen
Romantrilogie „Le Partage du Sang", hat
als Schriftsteller seinen bürgerlichen
Namen Egensperger - unaussprechbar für
innerfranzösische Zungen - amputieren
lassen müssen. Gewidmet hat er sein Buch
Alfred Kastler, dem französischen Nobelpreisträger
für Physik des Jahres 1964,
der aus derselben elsässischen Gegend
stammt wie er, selbst Autor von „Europe,
ma patrie - Deutsche Lieder eines französischen
Elsässers" ist und der Egen's
Buch „über den kleinen Elsässer liebt und
schätzt", wie Jean Egen schreibt. Und im
Vorwort, das er eigens für die deutsche
Übersetzung verfaßt hat, gedenkt er der
elsässischen Mutter eines engen Freundes,

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