Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 683
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0683
Vertreter eines Endzeit-Christentums, will
der Herausgeber Material zur Erforschung
des ausgehenden 18. Jahrhunderts liefern,
für das er eine Neubewertung anmahnt.
Wilhelm Kreutz (Mannheim) bietet einen
Beitrag zur Geschichte der Zeitschriften
im Südwesten. Der „Rheinische Zuschauer
", eine von Johann Friedrich Mieg und
David Christoph Seybold in Mannheim
herausgegebene Wochenzeitschrift, versuchte
das Volk im Sinne der Aufklärung
zu erziehen. Politisch vertrat sie ein Programm
der Ausgewogenheit, griff zwar
die bestehenden Verhältnisse hart an, distanzierte
sich aber auch von utopischen
aufklärerischen Zielen. In dieser „Gratwanderung
", so Wilhelm Kreutz, lag der
Reiz der Zeitschrift, der allerdings nur für
wenige Monate des Jahres 1778 auch
Käufer anzog.

Systemkritische Literatur verschiedener
Autoren des 18. Jahrhunderts analysiert
Wolfram Mauser (Pfaffenweiler). Die Fabeln
, satirische Verse und Prosatexte,
richten sich gegen die Auswüchse des Absolutistischen
Königtums, gestehen aber
auch die Schwierigkeit ein, für diese
Staatsform einen würdigeren Ersatz zu
finden, besonders als der Verlauf der
Französischen Revolution offenbarte, wie
schwer es ist, ideale Vorstellungen in die
Wirklichkeit umzusetzen.
Über die Probleme, welche sich dem Herausgeber
der Gesammelten Schriften des
Barocklyrikers Zincgref stellen, gibt
Theodor Verweyen (Erlangen) Rechenschaft
. Er führt eine Reihe von Fragen
auf, die theoretisch durchdiskutiert und
am Stand der Forschung überprüft werden
müssen, bevor die eigentliche Arbeit an
den Texten beginnen kann. Ein z.T. ausführlich
kommentiertes Werkverzeichnis
des Dichters und eine Zusammenfassung
möglicher Richtlinien geben einen Ausblick
auf die Edition.

Zuletzt gratuliert Wilhelm Kühlmann
Walter Ernst Schäfer zu seinem Geburtstag
und würdigt seine Arbeit als Lehrer
und Schriftsteller. Was der Jubilar auf

dem zweiten Gebiet geleistet hat, beweist
das Verzeichnis seiner Publikationen, welche
das Buch vor der Liste der Autoren
und dem Register einreiht. Für uns bieten
die 97 Titel-Nummern Monographien,
Editionen, Aufsätze und Rezensionen
über Grimmelshausen, die beiden Mo-
scheroschs, Dr. Johann Küffer, Johann Peter
Hebel, um nur die populärsten zu nennen
, eine wahre Fundgrube bei unserer eigenen
Arbeit. Wilhelm Kühlmann dankt
seinem Kollegen und beglückwünscht
ihn. Wir schließen uns ihm gerne an.

Karl Maier

Raymond Matzen, Goethe und Friederike
Brion. Das Sesenheimer Liebesidyll
. Texte, Gedichte, Briefe, Wallfahrten
, Nachklänge. Gedenkstätten in Se-
senheim, 178 Seiten mit Federzeichnungen
von Eugene Cordier. Mörstadt Verlag
, Kehl 1995.

Im Oktober 1770 begegnete der Jurastudent
Johann Wolfgang Goethe im ehemaligen
Sesenheim zum ersten Male der
Pfarrerstochter Friederike Brion. Wie jedermann
weiß, begann damit jene Freundschaft
, die den jungen Mann zu seinen
schönsten Gedichten anregte, die das junge
Mädchen aber ein Leben lang belastete
. An den 225. Jahrestag dieses Ereignisses
erinnert der bekannte Professor für
Germanistik an der Universität Straßburg
Raymond Matzen mit einem hübsch gestalteten
Taschenbuch der Edition Mörstadt
. Matzen sammelt, was von der
knapp ein Jahr lang dauernden Verbindung
berichtet: die berühmten Teile aus
„Dichtung und Wahrheit", Briefe, die Sesenheimer
Lieder Goethes und die Gedichte
seines unglücklichen Freundes
Lenz über das Paar; sodann biographische
Aufzeichnungen früher Goetheverehrer,
wichtig, weil sie selten greifbar sind - alles
kenntnisreich mit Anmerkungen versehen
- und einen Überblick über die Rezeption
durch die „Wallfahrer" unserer
Zeit, auch durch den Herausgeber selbst

683


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0683