Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 692
(PDF, 127 MB)
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dem 19. Jahrhundert. Vertreten sind natürlich
die Mitglieder der Schwäbischen
Dichterschule von Hauff bis Uhland,
Schiller und Hölderlin, Mörike und Scheffel
, Goethe, Eichendorff und Hermann
und Isolde Kurz u.a. Beim Lesen stellt
man bald fest, daß der Titel irreführend
ist, da nicht nur erzählende Texte versammelt
sind. Das Spektrum der Textarten
reicht von der Idylle, der Ballade, dem
Rollengedicht bis hin zum Reisebericht,
zur Autobiographie, zum Romanauszug,
zur Kurzprosa, zum Spiel und zur Satire.
Prominente Autoren des 20. Jahrhunderts
wie Martin Walser, Günter Herburger, Peter
Härtling u.a. sind aufgenommen worden
, daß man fast den Eindruck hat, als
wollte die Anthologie alle wichtigen Autoren
aus Baden und Württemberg wenigstens
mit einem kurzen Text zu Wort
kommen lassen. Dem ist freilich nicht so,
denn viele Autoren und Autorinnen fehlen
. Als Beispiele seien die oberschwäbischen
Dichterinnen Maria Beig und Maria
Menz genannt, auch der Freiburger Christoph
Meckel fehlt in der Anthologie.
Einwände lassen sich auch gegen die Editionsprinzipien
formulieren. Die Texte
sollen „Lust machen zu lesen" und „Unterhaltsames
für Mußestunden bieten",
heißt es im Vorwort. Angesichts der dezi-
diert landeskundlichen Themenstellung
stellt man sich die Frage, ob es vom einen
oder anderen Autor nicht noch aussagefähigere
Texte gegeben hätte. Besonders
fragwürdig ist der Abdruck von kurzen
Romanauszügen, ohne daß durch eine
Hinführung wenigstens andeutungsweise
der Kontext vermittelt wird.
Schließlich bekennt sich der Autor dazu,
daß bei der Textauswahl subjektive Neigungen
leitend gewesen seien. Das drückt
sich auch in einer gewissen regionalen
Assymetrie aus. Oberschwaben und Südbaden
kommen etwas schlechter weg als
die anderen Landesteile. In den Bereich
der Ottenau fallen nur vier kurze Texte:
eine Satire des Hausacher Autors Jose
F.A. Oliver („Selbstporträt eines avantgar-

692

distischen Bollens"), eine Erzählung
H. Hansjakobs über einen Störschneider
aus dem Harmersbachtal und Impressionen
von R. Schneider über das Kloster Lich-
tenthal und das Baden-Badener Rebland.
Die Anthologie hat sicher den Vorzug,
daß sie einige seltene Texte und wenig bekannte
Autoren zugänglich gemacht hat.
Sie kann auch aufgrund der bio-/biblio-
graphischen Angaben am Ende des Buches
den Leser an die Beschäftigung mit
dem ein oder anderen Autor heranführen.
Ob das freilich eine Legitimation ist. die
Flut von den in letzter Zeit erschienenen
Anthologien noch weiter zu vermehren,
muß infragegestellt werden. Im Rückgriff
auf Bekanntes und Bewährtes offenbart
sich leider auch eine mangelnde Innovationsbereitschaft
der Verlage, was angesichts
der wirtschaftlichen Krisensituation
auch verständlich ist. Es wäre freilich für
die Fortschreibung gerade auch der landeskundlichen
Literatur wichtig, Anthologien
mit unveröffentlichten oder vergessenen
Texten zusammenzustellen und Texte
von Gegenwartsschriftstellern, auch wenn
sie sich noch keinen Namen gemacht haben
, zu publizieren.

Heinz G. Huber

Helmut Schyle: Freiburg und seine Einwohner
im 17. Jahrhundert. Eine historisch
-demographische Untersuchung
unter Einsatz der EDV. Freiburg/
Würzburg, Ploetz 1993, 363 Seiten -
Veröffentlichungen aus dem Archiv der
Stadt Freiburg im Breisgau 28 -
Bei der Lektüre dieses beispielgebenden
Buches fragt man sich etwas ratlos, wie
eine moderne Bevölkerungsbeschreibung
bei sich ständig verändernden Rechnerleistungen
und verfeinerten Anwendungsprogrammen
im EDV-Bereich möglich
und leistbar ist. Kann man dabei zu gültigen
Ergebnissen angesichts des Wandels
in der Technik kommen? Treibt man etwa
einen zu großen Aufwand und erreicht


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