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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 62
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bung als Rest eines Mammutzahns identifiziert werden konnte. Das seltsame
Relikt lief von der Scheune unter das Wohnhaus, wo schließlich noch
die Spitze des Zahns zum Vorschein kam. Um die Zahnreste wurden
Schneckenhäuser von kleinen Schnecken und darunter kleine, schwarz
überzogene „Lößkindel" beobachtet.2

Eine grobe zeitliche Einordnung des Fundes war möglich. Hierzu spielt die
ursprüngliche Tiefe des Fundes die ausschlaggebende Rolle. Sie summierte
sich aus der 7 Meter hohen abgestochenen Lößwand für die Scheune und
der 1-Meter-Resttiefe zum Gesamtprofil von etwa 8 Metern. Im Zusammenhang
mit dem unter dem Fund liegenden Lehmband wurde das Relikt
dem Würm I-, Würm Ii-Stadial (Zwischenwarmzeit), das nach wenigen
tausend Jahren dem Riß-Würminterglazial (Zwischeneiszeit) gefolgt ist,
zugeordnet. Somit lag der Mammutzahn schätzungsweise etwa 60000 Jahre
unter dem Löß von Schmieheim.

Bei dem Individuum handelt es sich um einen etwa 40 Jahre alten Mammutbullen
„Elephas primigenius". Möglicherweise fand er in der einsetzenden
und anhaltenden Würm II-Glazial (Eiszeit) nicht mehr genügend
Nahrung und verendete. Sein Skelett ist dann in der Folgezeit von dem aus
Südwesten angewehten Löß überdeckt worden.3 (Abb. 1)

Megalithkultur4

Gremmelsbach/Burghalden. Hoch über dem Gutachtal östlich von Althornberg
erhebt sich ein Gebirgsmassiv aus Granit, das in dieser Gegend zu den
höchsten Punkten (ca. 850 m ü.d.M.) zählt. Von Nordosten her erstreckt
sich eine weitgezogene, teilweise bewaldete Hochfläche. An ihrer Kante
zum Abhang zieht eine Felsmauer entlang. Von dort aus ist nicht nur das
Gutachtal, sondern ein weitläufiges Panorama des Mittleren Schwarzwalds
sowie weite Strecken seiner östlichen Abdachung zur Baar hin zu
überblicken."'

Noch auf der Hochfläche kurz vor der Felsmauer über dem Tal ist die sonst
ebene Waldfläche durch zahlreiche kleine Vertief- und Erhöhungen verändert
. Besonders gleichmäßige Hügel von bis zu einem Meter Höhe und
fünf Metern Durchmesser, die künstlicher Natur sind, liegen dort weit gestreut
. Bei ihnen fiel ein Gebilde auf, das abgerundet wie ein halbes Ei6
aussieht, welches mit seiner Spitze in der Erde steht. Dabei handelt es sich
um einen rund geschliffenen Felsblock aus Granit, dessen unterer Teil einer
Seite fehlt, aber durch entsprechende Steinverfüllung der übrigen Ei-
form angepaßt wurde. Auf der Kuppe dieses künstlich aussehenden Phänomens
ist eine kleine Schale eingelassen7 (Abb. 2).

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