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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 65
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legten Armen. Wird er aber genauer betrachtet, so muß man annehmen,
daß es sich um ein künstlich gestaltetes Gebilde handelt. Es bedarf kaum
einer besonderen Phantasie, um darin den Rest eines groben Körpers mit
angelegten Armen, gebrochenem Hals und Beinen zu erkennen. Möglicherweise
handelt es sich um den Torso einer prähistorischen Figur, die
von dem darüber hochragenden Felssockel mit der Schüssel herabgestürzt
worden ist (Abb. 9).15

Auch auf dem Berggrat, der über dem Windeckfelsen nach Osten zieht, liegen
und stehen auffällig geformte megalithische Steine. Möglicherweise
besteht zwischen ihnen und dem Windeckfelsen mit seinen prähistorischen
Relikten ein Zusammenhang.

Kirnbach/Rappenstein. Ein markanter Felsen der Gegend ist der Rappenstein
(753 m ü.d.M.).16 Er liegt südlich vom Kirnbachtal und erhebt sich
über die Bergnase eines längeren nach Westen ziehenden heute bewaldeten
Berges. Seine kolossalen Steine aus Granit liegen einerseits wie zusammengefügt
übereinander, andererseits ragen zum Teil die an den Kanten
stark abgerundete Blöcke fast senkrecht mehrere Meter in die Höhe. Auf
den Platten und Spitzen dieser gigantischen Steinblöcke sind zahlreiche
Schüsseln von verschiedener Größe mehr oder weniger tief in das Gestein
eingearbeitet (Abb. 10, Abb. 11). Davor liegt jedoch ein auffällig rechteckiger
kleinerer Block mit einem schön herausgearbeiteten „Sessel" (Abb.
12).

Dank seiner vor der Bewaldung weit hin sichtbaren Lage, seiner zyklopischen
Gestalt und seiner auffälligen Struktur hat der Rappenstein sicher
seit jeher Menschen angezogen.17 So kann es nicht verwundern, wenn angenommen
wird, daß der Rappenstein schon sehr früh, sei es als profaner
Aussichts- und Überwachungspunkt oder zu religiösen Zwecken verwendet
wurde. Daher mögen auch die Sagen und Mythen, die um dieses seltsame
Gebilde entstanden sind, nicht aus der Luft gegriffen sein, sondern
kreisen auch hier vermutlich um einen wahren Kern.18

Niederwasser/Gaisberg. Westlich von Niederwasser auf dem Gaisberg19
(ca. 850 m U.d.M.), liegt eine größere Anzahl Schalen und Schüsseln mit
Durchmessern von etwa 20 bis zu 50 Zentimetern. Sie sind sowohl auf drei
natürlichen Felsblöcken aus Granit, die in Abständen stufenweise den
Hang überragen, als auch auf Monolithen eingetieft. Auf dem höchsten
Punkt des obersten, des etwa zehn Meter hohen Dachsfelsens, liegt eine
kleine Schale. Sie ist auf der dort leicht abgedachten Oberfläche des Felsens
durch eine künstliche kurze Rinne mit der darunter liegenden größeren
Schale verbunden. Diese hat einen Abfluß, der an den Rand des Fel-

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