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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 66
(PDF, 127 MB)
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sens in eine Spalte führt. Außerdem gibt es auf der Westseite des Felsens
eine breite, tiefe Schleifrille.

Aber auch auf der Oberfläche des etwas tiefer gelegenen ähnlich hohen
Felsblocks wurden Opferschalen und Schüsseln festgestellt. Dort gibt es
dazu noch ein interessantes Phänomen, eine auf einer Felswand nach Osten
gerichtete vertikal eingearbeitete Schale. Im tiefsten Punkt des Zentrums
dieser Schale sitzt eine Kristalldruse. Um sie scheint die Schale künstlich
aus der Felswand gearbeitet worden zu sein. Wozu dieses einmalige Objekt
aber gedient haben mag, muß vorerst offen bleiben. Möglicherweise handelt
es sich aber um eine Kultstelle. Denn in diesem Zusammenhang könnte
ein etwa zehn Zentimeter hohes Kreuz stehen, das in der Felswand daneben
eingearbeitet ist.20

Wieder eine Stufe tiefer steht neben einem wohl alten, aber neu ausgebauten
Weg eine weitere, etwa fünf Meter hohe Felsgruppe mit kleineren
Felsformationen und Monolithen in seinem Umfeld. Während auf der
Oberfläche des natürlichen Felsens eine Doppelschale eingearbeitet ist
(Abb. 13), wurden jeweils auf den umliegenden kleineren Felsen und Monolithen
, Schalen beobachtet. Sie liegen hier durchweg auf dem höchsten
Punkt schmaler Platten oder dem Grat von Monolithen (Abb. 14). Unter ihnen
ist besonders ein noch stehender kegelförmiger Stein aufgefallen, in
dessen Spitze eine Schale eingesenkt ist (Abb. 15, Abb. 16). Bei ihm ist
schwerlich eine natürliche Entstehung zu konstruieren. Vielmehr dürfte es
mit der Entdeckung dieses Objekts gelungen sein, nicht nur ausgegrabene
Schalensteine, sondern auch noch stehende Exemplare in den Bereich
künstlicher Entstehung einzuordnen. Das um so mehr, da bisher nachgewiesen
werden konnte, daß solche Schalen nicht nur auf den Sandstein -
so zum Beispiel in den nördlichen Vogesen21 und im Spessart - beschränkt
sind, sondern nun auch im Granit und darüber hinaus auf vulkanischem
Gestein in gleicher oder ähnlicher Form vorkommen. Außerdem darf davon
ausgegangen werden, daß es sich trotz ihrer Häufung auf engem Raum
um Opferaltäre handelt.22

Eine genaue Vermessung, Registrierung und der Vergleich mit ähnlichen
Objekten sollen noch vorgenommen werden.

Auf der Westseite dieser Anlage fällt ein Steinblock wegen seiner symmetrischen
Kanten und seiner ungewöhnlichen Lage auf. Er mißt etwa
80 x 80 Zentimeter und schaut etwa 50 Zentimeter aus dem Boden. Nicht
seine Kanten, sondern eine seiner Diagonalen läuft parallel zum Hang. Sie
ist nach der Ost-West-, die andere Diagonale nach der Nord-Südrichtung
ausgerichtet. Möglicherweise handelt es sich bei dem kleinen Monolith um

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