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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 79
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muß." Man beachte hier wieder die Ziegen, die vielgestaltig im Hochschwarzwald und
besonders in Flurnamen wieder zu finden sind (Hinweis von Herbert Spathelf,
Gutach).

19 Topogr. Karte 1 : 25 000 Triberg im Schwarzwald, Bl. 7815, R. 34.40.60, H. 53.39.70.
Der Name Gaisberg und seine prähistorischen Objekte weisen darauf hin, daß diese
Region sowohl im Mittelalter, aber auch schon einmal in der Frühzeit, eine Bedeutung
als Almland für Hirtenvölker gehabt haben mag. Vgl. hierzu Arbeitsbericht der Fachgruppe
Archäologie, in: Die Ortenau, 1969, Dörlinbach/Ringsheim, S. 97, Anm. 30.
Der Hinweis auf die Näpfchen, Schalen, Schüsseln und einen Kalenderstein am Gaisberg
kommt von Gerhard Aberle aus Hornberg.

20 Ähnliche kleine Kreuze wurden in der Christianisierungszeit auf heidnischen Kultsteinen
öfters als Bann- und Weihezeichen angebracht. Sie kommen auf Menhiren und anderen
Kultanlagen der heidnischen Zeit sowohl in den Vogesen als auch im Schwarzwald
vor. Möglicherweise hatten die entsprechenden vor- und frühgeschichtlichen
Steinmale bis in christliche Zeit eine kultische Bedeutung. Für diesen Hinweis sei
Monsieur Jean-Marie Holderbach gedankt. Vgl. auch Anm. 54.

21 Vgl. auch Anm. 5. Die Schale entspricht ähnlichen Objekten, die in einem mesolithi-
schen Heiligtum aus der Zeit um 7800 v. Chr. bei Jericho mit anderen steinzeitlichen
Relikten ausgegraben wurden. Es handelt sich dort um fünf Schalen, umgeben von
zahllosen Näpfchen, das sind kleine Schalen. Sie sind in einen polygonalen, etwa sechs
Meter langen und drei Meter breiten Schalenstein eingeschliffen. Die Schalen haben
einen Durchmesser von etwa 60 bis 80 Zentimeter und sind etwa zehn Zentimeter tief.
Drei von ihnen liegen vier bis fünf Dezimeter auseinander und sind kreisrund bis oval.
Die zwei weiteren verschieden großen und ungleich tiefen Schalen überschneiden sich
an ihrer Peripherie auf etwa zwei bis drei Dezimeter, so daß zwischen ihnen ein Überlauf
besteht. Das Heiligtum wird der mesolithischen Natuf-Gruppe, das waren „Jäger,
Fischer und Sammler mit Anzeichen für den Übergang zum Pflanzenbau in Vorderasien
, etwa 8.-6. Jahrtausend v. Chr.", zugeschrieben. Sie sind benannt nach der Höhlenstation
von Schuqbe im Wadi en-Natuf (Palästina). Sie wohnten in Freiland-, Abri-
(unter Felsüberhang) und Höhlenrastplätzen sowie in Ansiedlungen mit runden Steinsockelhäusern
. Sie besaßen Mikrolithe, wie z. B. Erntemesser aus Knochen mit Feuersteinklingen
sowie Steinplastiken. Vgl. Tätigketisberichte, Fachgruppe Archäologie,
in: Die Ortenau 1996, S. 82, Anm. 38.

22 Vgl. Bertelsmann Lexikothek, Band 7, 1977, s. 330, Parsismus, Mazdaismus: persische
, auf Zarathustra (1. Hälfte des l. Jahrtausends v. Chr.) zurückgehende Religion.
Wegen der Heiligkeit des Feuers wurden auf den Bergen - so in Naqsch-i Rustam bei
Persepolis-Feueraltäre errichtet.

23 Vgl. Homet, S. 31. Prof. Homet hat einen prähistorischen Kalenderstein auch am Wichita
River in Brasilien gefunden. „In einer Höhle im Amazonasgebiet . . . einen Sonnenkalender
zu finden, der dem in Arkansas ähnelt, ist eine bemerkenswerte Sache.
Aber französische Gelehrte wie Vellard und Lambezat haben es vorausgesehen." Vgl.
Josef Naudascher, Tätigkeitsbericht der Fachgruppe Archäologie, in: Die Ortenau,
1995, Diersburg, S. 57 ff., Anm. 8, und Dörlinbach S. 60 ff., Anm. 7.

24 Vgl. Topogr. Karte 1 : 25 000, Bl. 7815 Triberg, R. 34.39.94, H. 53.38.70. Der Hinweis
auf die Schüsselsteine ist von Gerhard Aberle aus Hornberg.

25 Vgl. Topogr. Karte 1 : 25 000, Bl. 7815 Triberg, R. 34.39.90, H. 53.39.70. Der Hinweis
auf die Schalen ist von Gerhard Aberle aus Hornberg.

26 Die Beobachtung und der Hinweis sind von Willi und Dagmar Martin aus Hornberg.

27 Vgl. hierzu Anm. 6.

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