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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 109
(PDF, 127 MB)
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Die Fachgruppe stellt sich die Aufgabe, einerseits historisch-bewahrend zu
wirken, andererseits aber auch die aktuell-fortschreitende Entwicklung auf
dem Gebiet der Mundart zu beobachten. Hierbei ist zunächst zwischen
dem Bereich der Sprache und dem der Literatur zu trennen.

In sprachlicher Hinsicht stellt sich zuerst das vorrangige Problem der Verschriftlichung
von Mundart. Spezielle Umschriftsysteme, wie das phonetische
Alphabet der API (= Association Phonetique Internationale) oder das
im alemannischen Sprachraum verwendete hochdifferenzierte Transkriptionssystem
des Südwestdeutschen Sprachatlas, können meist nur von ausgebildeten
Sprachwissenschaftlern, nicht aber von Laien benutzt werden.
Einen ersten Einstieg in die Verschriftlichungsmöglichkeiten von Mundartwörtern
bietet Gerhard W. Baur, der Bearbeiter des Badischen Wörterbuchs
. Nach ihm sollte man eine Lautschrift wählen, „welche mit den
Buchstaben des Normalalphabets auskommt und gleichwohl die Lauttreue
wahrt. [. . .] Ein Laut sollte (möglichst) nur mit einem Buchstaben wiedergegeben
werden" (Baur 1987, S. 70). Wie dieses Prinzip für die Mundarten
des Rheintals und des Schwarzwaldes umgesetzt werden kann, hat der
Fachgruppenleiter am Beispiel der Mundart von Bühlertal gezeigt (Hall
1995).

Bei den möglichen Betätigungsfeldern der Fachgruppe Mundart seien hier
zunächst die Mundartwörterbücher und die sogenannten Ortsgrammatiken
angeführt. In ersteren wird mehr oder weniger systematisch der Dialektwortschatz
einer oder mehrerer Ortschaften gesammelt und entweder alphabetisch
oder nach Sach- und Begriffsgruppen angeordnet. In letzteren wird,
ausgehend von den traditionellen Kategorien der Grammatik, die Laut- und
Formenlehre einer oder mehrerer Ortsmundarten, zum Teil auch kontrastiv
zur Hochsprache, beschrieben. Lohnend ist ebenfalls die Sammlung spezieller
Fachvokabularien, wie etwa der fast verschwundene Wortschatz der
Fischer in den Rheinauen oder der des Tabakanbaus im Hanauerland und
Ried. In der Vorbergzone können die Arbeiten und Geräte des Weinbaus
und im Schwarzwald die der Forstwirtschaft untersucht werden. Aus dem
Bereich der Landwirtschaft können die Ausdrücke für längst verschwundene
Arbeitsweisen und Geräte gesammelt werden, wie beispielsweise die
Teile des Leiterwagens, des Schlittens und des Pflugs oder der Arbeitsablauf
beim Mähen, Säen und bei der Kartoffelernte. Diese Fachvokabularien
können wichtige Dienste bei der Beschriftung von Museumsexponaten leisten
. Weiterhin können die regional unterschiedlichen Benennungen bestimmter
Pflanzen und Baumarten zusammengestellt und erklärt werden.

Interessierte Mitarbeiter der Fachgruppe können sich aber auch gegenwartsbezogenen
Aspekten der Mundartforschung widmen. Gefragt werden

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