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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 111
(PDF, 127 MB)
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Fachgruppe Grenzstein-Dokumentation

Dr. Gernot Kreutz

Die Ruhe bei der Dokumentation der historischen Marksteine mag auch
gute Seiten haben. Sie können womöglich ungestörter an ihrem angestammten
Platz verbleiben. Leider sind sie aber doch nicht vor ihren Widersachern
sicher. Personen mit Mangel an kulturellem und historischem
Gespür, mißbrauchen diese Kulturdenkmale mit ihrer besonderen heimatgeschichtlichen
und rechtshistorischen Aussage für private Zwecke. - Es
sei wieder einmal betont, daß eine Verschlimmbesserung - jede steinmetzmäßige
Bearbeitung am Original führt dahin - noch schwerer wiegt als die
Entwendung eines solchen Kleindenkmals. Wenn wir leider solche Arten
von Zerstörungen, eben durch das Vorgaukeln einer sachgerechten Restaurierung
, nicht verhindern können, sollte hingegen die Aufnahme der historischen
Grenzzeichen einschließlich ihrer Foto-Dokumentation mehr Beachtung
und Anhänger finden.

Der kürzlich von P. Wichmann erschienene Bericht „Grenzsteine - Elemente
der Kulturlandschaft" (in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg H. 4/1996)
führt bei der systematischen Erfassung der Marksteine als Hauptschwierigkeit
das Auffinden im Gelände an. Hier liegt das Problem sicherlich nicht,
sondern in der noch zu geringen Bereitschaft, einige Mühsal auf sich zu nehmen
, was Zeit und wiederholte Geländebegehungen in teilweise unwegsamen
Bereichen betrifft. Zudem kann nicht für jede Erforschung im Gelände Aussicht
auf Erfolg garantiert werden. Aus diesen Gründen stehen für viele
Freunde der Kleindenkmale die historischen Marksteine an letzter Stelle.

Letzthin wurden in der Ortenau die (niederen) Steinkreuze auf Bestand und
Veränderungen überprüft. Viele dieser Kleindenkmale gehören wie die historischen
Marksteine zu den Rechtsdenkmalen. Leider - wieder einmal mehr
im vorderen Kinzigtal - mußte festgestellt werden, daß in unzulässiger Weise
ein Steinkreuz, mit einem Grenzstein als Sockel verbunden, aufgestellt wurde
. Nun wird an dieser Stelle an einem alten Grenzverlauf durch einen nicht
dorthin gehörenden Lochen (Buchstaben und Zahlen beweisen es) ein
falscher Tatbestand suggeriert. Nicht nur ein unbefangener Betrachter wird
auf eine falsche Fährte geführt, wenn er die Zeichen auf dem Grenzstein mit
der Bedeutung des Steinkreuzes in Verbindung bringen möchte.

Es bleibt die Hoffnung, daß das Mosaik der Dokumentation etwas schneller
verdichtet werden kann, bevor die Versammlungen von Grenzsteinen in
Vor- und Hinter-Gärten oder an anderen unpassenden Stellen zunehmen.

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