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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 153
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Die Herren bzw. Grafen von Eberstein

Aufstieg eines Adelsgeschlechts aus der Ortenau zwischen
1085 und 1278/79

Rainer Hennl

Der vorliegende Aufsatz soll einen Überblick geben über den Aufstieg der
Herren bzw. Grafen von Eberstein vom Zeitpunkt ihrer ersten Erwähnung
bis zum Tode Ottos (I.) von Eberstein. Hierzu werden die wichtigsten Ergebnisse
der bisherigen historischen Forschung zusammengestellt und
durch einige auf eigenen Forschungen beruhende Ergebnisse ergänzt. Solche
Ergänzungen konnten vor allem hinsichtlich der Annahme des Grafentitels
durch die Ebersteiner, der Beziehungen zwischen Ebersteinern und
Staufern im 13. Jahrhundert sowie hinsichtlich der ebersteinischen Städtepolitik
geleistet werden.

/. Die Anfänge der Ebersteiner

Man sagt, das die Graffen von Eberstein vor zeitten so mechtig Herren sein
gewesen, also das jnen die Marggraffen von Baden zu hof sein geritten
unnd gedient haben, berichtet uns die 1698 von Johann Schilter in Druck
gegebene Fassung der Sattlerschen Chronik der Stadt Freiburg1. Über eine
solche Macht, wie in den Sattlerschen Origines Civitatis Fribvrgi in Bris-
govia dargestellt, verfügten die Ebersteiner mit Sicherheit nie. Doch ist zu
konstatieren, daß sie seit ihrem ersten urkundlich verbürgten Auftreten im
Jahr 1085 bis zum Tod Ottos (I.) von Eberstein einen erstaunlichen Aufstieg
nahmen, zunächst als Klostergründer, dann als Städtegründer hervortraten
und im 13. Jahrhundert in dieser Rolle sogar die Markgrafen von
Baden im mittelbadischen Raum übertrafen.

Am 12. 03. 1085 führen Berhtoldus de Eberstein et duo filii eius, Berhtolt
et Eberhart, die Reihe der Zeugen an, als ein gewisser Wazelin und sein
Sohn Manegolt, quidam liberi homines, dem Kloster Reichenbach ein pre-
dium beim Tonbach, einem Zufluß der Murg, zur Schenkung machen2. Bei
den Ebersteinern kann es sich schon damals um keine unbedeutende Familie
gehandelt haben, wenn sie auch nie ein Reitersiegel, das Zeichen des
Hochadels, führten. So kam um 1100 eine Heiratsverbindung einer Eber-
steinerin mit einem der Grafen von Zollern zustande, aus der Wecil de Zol-
ra, der spätere Graf im Pfinzgau, hervorging1. Und die Alt-Eberstein, nach

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