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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 156
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mit Markgraf Hermann II. identisch ist. Um 1110 und 1115 übt dann aber
Reginbodo von Malsch, in dem ein Nachfahre Reginbodos (I.) gesehen
werden kann, das Amt des Ufgau-Grafen aus.

Besondere Beachtung unter den Ufgau-Grafen verdient natürlich Hermann
IL, der im Zuge des Ausgleichs zwischen Berthold II. von Zähringen
mit Heinrich IV. im Jahr 1098 eine ganz erhebliche Aufwertung seiner
Macht im mittelbadischen Raum erfuhr. Um 1100 kam er in den Besitz des
alten Königsguts Baden mit seinen heißen Quellen, und in einer Kaiserurkunde
von 1101 wird er bereits nicht mehr comes, sondern marchio genannt7
. Seit 1112 wurde dann von Hermann II. der Markgrafentitel auf die
wohl von ihm angelegte Burg Hohenbaden bezogen - den Ebersteinem
war ein höchst gefährlicher Konkurrent entstanden!

Nicht übersehen werden darf freilich, daß der Machtschwerpunkt der Markgrafen
von Baden damals noch nicht im Ufgau, sondern im mittleren Neckargebiet
lag, zumal die Grafschaft im Ufgau nach 1102 an Reginbodo (II.) überging
. Deutliches Indiz für diese Verwurzelung der Markgrafen im Schwäbischen
ist die Gründung des Augustinerchorherrenstifts Backnang um 1116
durch Markgraf Hermann II., das noch Hermann IV. als Grablege diente.

Zuletzt sollen die Herren von Michelbach8 erwähnt werden, die in Zusammenhang
mit der Neuverteilung der Macht im Ufgau um 1102 als Machtfaktor
ausgeschaltet wurden, zuvor aber eine recht bedeutsame Rolle gespielt
hatten. Die Umstände ihrer Entmachtung sind genauer darzustellen,
da der Vorgang für die Ebersteiner bald eine große Rolle spielen sollte.
1041/1046, also zur Zeit des Dombaus zu Speyer, hatte König bzw. Kaiser
Heinrich III. dem Hochstift Speyer das predium Rotenfels übergeben. Qui-
dam ingenuus homo, nomine Werinhardus, errichtete aber widerrechtlich
eine Burg, das Castrum Michilenbach, innerhalb des predium Rotenfels
und eignete sich einen großen Teil der Güter an, die zur curia Rotenfels
gehörten. Er wurde deshalb von Heinrich III. gezwungen, die Burg zu zerstören
und die dem Bistum Speyer entrissenen Güter wieder zurückzugeben
. Nach dem Tode Heinrichs III. stellten die drei Söhne Werinhards, darunter
Cuno, designierter Bischof von Straßburg, die Burg Michelbach wieder
her und okkupierten noch mehr zum predium Rotenfels gehörige Güter
als ihr Vater. Daraufhin nötigte Heinrich IV, von den fratres zu Speyer und
Bischof Johannes von Speyer unterrichtet, Bischof Cuno und seine Brüder,
dem Bistum Speyer die Burg Michelbach und die geraubten Güter herauszugeben
. Heinrich IV. erwarb außerdem mit Zustimmung des Bischofs Cuno
und seiner Verwandtschaft alle deren sonstige Güter im Ufgau - genannt
werden 11 Dörfer im Altsiedeiland - und übergab sie der Kirche von
Speyer9.

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