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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 160
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Die Ebersteiner auf dem Höhepunkt ihrer Macht: Eberhard (IV.) und
Otto (I.) von Eberstein

Eberhard (IV.) und Otto (I.) von Eberstein stellen sicherlich die bedeutendsten
Vertreter ihres Geschlechts dar, ist doch zu ihren Lebzeiten die Geschichte
des Hauses Eberstein direkt verknüpft mit der Geschichte der
Staufer und des Reiches. Beide sind erstmals 1207 belegbar, als sie, die do-
micelli [Junker] de Eberstein, eine Urkunde ihres Vaters bezeugen47. Eberhard
, der ältere von beiden, starb 1263, Otto 1278 oder Anfang 1279. Auf
die in hohem Maße unglaubwürdigen Notizen auf den am 11. 04. 1270 angefertigten
Vidimationen der Gründungsurkunde von Herrenalb48, die besagen
, daß Otto 1270 bereits 100 Jahre alt gewesen sei, kann hier nicht
näher eingegangen werden. Es sei hier nur angemerkt, daß allein schon die
Tatsache, daß Otto zwischen 1170 und 1207 nie in den Quellen erscheint
und außerdem 1207 als Junker bezeichnet wird, ausschließt, daß Otto das
biblische Alter von 109 Jahren erreicht hat.

Der Vater Eberhards und Ottos war Eberhard (III.) von Eberstein, der
Gründer Frauenalbs, ihre Mutter Kunigunde eine Tochter Herzog
Bertholds von Meranien49. Der Rang dieser Familie muß hervorgehoben
werden. Er läßt sich allein schon daran ablesen, daß Kunigundes 1201 verstorbene
Schwester Agnes vorübergehend mit König Philipp EL August
von Frankreich, ihre Schwester Gertrud (f 1214) mit König Andreas II.
von Ungarn verheiratet war. Der Einfluß der mütterlichen Verwandtschaft
sollte im Leben Ottos und seiner Brüder eine wichtige Rolle spielen, zu
nennen wären in diesem Zusammenhang vor allem Bischof Ekbert von
Bamberg (t 1236) und Patriarch Berthold von Aquilea (t 1251), beide
Brüder Kunigundes.

Eberhard (III.) und Kunigunde hatten zusammen insgesamt wohl neun
Kinder: Agnes, Hedwig, Kunigunde, Hiltegunde, Eberhard, Otto, Berthold,
Albert und Konrad. Über die Schwestern Ottos wurden Heiratsbeziehungen
zu den Grafen von Leiningen, den Raugrafen, den Herren von Krautheim
und zu den Grafen von Katzenelnbogen geknüpft. Ottos Bruder Albert
ist aller Wahrscheinlichkeit nach schon vor 1219 verstorben, Berthold
und Konrad schlugen die geistliche Laufbahn ein. Berthold (t 1258) wurde
spätestens 1235 Propst von Aquilea, 1241 dann auch Propst von Speyer50.
Konrad von Eberstein kann 1224 als Domkapitular zu Straßburg und Speyer
nachgewiesen werden51 und war anschließend 1237 bis zu seinem Tod
im Jahr 1245 Bischof von Speyer. Sein Nachfolger wurde Heinrich von
Leinigen, ein Neffe Ottos (I.) von Eberstein. Damit hatten die Ebersteiner
seit 1241 die wichtigsten Positionen im Bistum Speyer, dessen Lehensträger
sie waren, besetzt52.

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