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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 161
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Durch die genannten Umstände war 1219, nach dem Tod von Ottos Vater
Eberhard (III.) das väterliche Erbe nur noch zwischen Otto und seinem älteren
Bruder Eberhard (IV.) zu teilen. Aufgrund der Quellenlage ist uns lediglich
der Erbteil Ottos genauer bekannt. Dieser erhielt Gochsheim (villa
Gochbotesheim), das Gochsheim benachbarte Bahnbrücken (villa in Ban-
brucken), Öwisheim, Ersingen und Bilfingen (beide Orte nordwestlich von
Pforzheim), das Markt- und Kirchdorf Gernsbach (Genrespach cum omni
jure villam, quae forensis est, Genrespach villam cum ecclesia et omnibus
appenditijs), alle Dörfer über Groß- und Kleinmichelbach, Muggensturm,
Ryet (gemeint ist wohl das Ried, die Rheinniederung westlich von Rastatt),
Nuenburt (Neuburg am Rhein) und Wilre (vielleicht Weiler bei Pforzheim
)53. Aus den Quellen ist außerdem erschließbar, daß Otto den halben
Teil der Burg Alt-Eberstein erhalten hat54.

Zwischen Otto, dem iunior dominus de Eberstein, und Eberhard, dem senior
de Eberstein55, bestand wahrscheinlich ein gutes Verhältnis. Sie treten
in zahlreichen Urkunden gemeinsam auf, beispielsweise bürgte Eberhard
bei der Verheiratung von Ottos Tochter Adelheid mit Heinrich (dem Jüngeren
) von Lichtenberg im Jahr 1251 für die Zahlung der Aussteuer mit56.
Gemeinsam erscheinen Otto und Eberhard auch immer wieder in der Umgebung
der Stauferkönige Friedrich II., Heinrich (VII.) und Konrad IV. Bereits
ihr Vater Eberhard (III.) hatte als Zeuge von Urkunden Philipps von
Schwaben und Friedrichs II. fungiert57, nochmals sei erwähnt, daß er 1198
mit den Bischöfen von Würzburg, Metz und Konstanz, vier weiteren Grafen
und einigen Rittern des königlichen Gefolges das Bündnis zwischen
König Philipp und König Philipp II. August von Frankreich gegen Richard
Löwenherz beschwor. Eberhard (IV.) finden wir erstmals 1220 im Gefolge
der Staufer, als er zwei Urkunden Friedrichs IL, ein Privileg für das Kloster
Hördt und die Stadtrechtsverleihung für Pfullendorf, bezeugte58. Otto
erscheint erstmals im August 1228 in Eßlingen in der königlichen Umgebung59
. Im Februar 1234 besuchte Otto gemeinsam mit Eberhard den
Frankfurter Hoftag Heinrichs (VII.), im Juli war er Zeuge bei der Ausstellung
einer königlichen Urkunde in Eger, im August in Nürnberg60. Wieder
gemeinsam waren Otto und Eberhard im September 1234 in Boppard zugegen
, als sich Heinrich (VII.) offen gegen seinen Vater stellte61. Wie sich
die beiden Ebersteiner in diesem Konflikt verhalten haben, ist nicht mehr
völlig zu klären. Otto bezeugte immerhin noch am 21. 12. 1234 ein Privileg
Heinrichs (VII.) für die Bürger von Speyer62, jedoch können sich die
Ebersteiner auf keinen Fall offen gegen Friedrich II. gestellt haben. Denn
im Mai 1236 waren beide Brüder Zeugen der Bestätigung eines Privilegs
für die Stadt Worms durch Friedrich II.63, können also nicht in Ungnade
gefallen sein.

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