Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 233
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viel mittelalterliches und frühneuzeitliches Scherbenmaterial sammeln.
Das systematische Absuchen der ganzen Umgebung ergab eine Streuung
des Fundmaterials über eine Weite von rund 250 m.

Gefunden wurden: 26 unterschiedlich große Ziegelbruchstücke vom Typ
Mönch-Nonne und Firstziegelstücke. Es handelt sich durchweg um römischen
Dach-Hohlziegel (Imbrices) ähnlich sehende Ziegelformen. Die
Spannweite des Bogens beträgt zwischen 10,5 cm und 15,5 cm bei einer Bo-
genhöhe von rund 5 cm. Die Stärke der Ziegel schwankt sogar innerhalb
desselben Ziegels zwischen 1 und 2 cm. Auch sonst (z. B. in der Breite) sind
die einzelnen Ziegel unregelmäßig gearbeitet. Die Oberfläche ist mit einem
Instrument glatt gestrichen, die Innenseite aber rauh und sandig. Kein Ziegel
ist in vollständiger Länge erhalten. Der längste (aus zwei zusammengehörenden
Stücken bestehend) mißt 26 cm. Vermutlich waren diese Ziegel
mindestens 40 cm lang. Die Mehrzahl der Ziegel lag eng nebeneinander
dicht unter der rezenten Oberfläche. Einen Verband ließ das geborgene Ziegelmaterial
allerdings nicht erkennen. Was in tieferer Lage geborgen wurde,
könnte durch Rutschungen am Hang dorthin gelangt sein. An anderer Stelle
fanden sich 16 altertümliche bieberschwanzartige Flachziegel.

Dazu kamen verschieden große Stücke von Hütten- bzw. Fachwerklehm,
auch ortsfremde Steine unterschiedlicher Größe (zumeist relativ flache
Buntsandsteinstücke, aber auch Muschelkalksteine). Sie wurden an verschiedenen
Stellen des Fundortes beobachtet, ohne daß sich an einer Stelle
eine Mauer zeigte oder klare Zuordnungen erkannt werden konnten. Die
bisher in Erscheinung getretenen Steine wiesen auch keine Bearbeitungsspuren
auf, waren aber mehrheitlich von ihrer Naturform her (sie zeigen
oft eine mehr oder weniger genaue rechteckige Schauseite) für weniger anspruchsvolle
Bauzwecke (ja sogar für eine Zweischalenmauer) verwendbar
. Besonders auffallend war diesbezüglich eine Fundstelle an einer steilen
Böschung (am Weg zum „Kahlesgut"), wo unter dem Wurzelwerk eines
großen alten Baumes eine Vielzahl solcher Steine hervortrat, die hier
ganz sicher nicht anstehen, sondern von einem Bau bzw. seiner Fundame-
tierung herrühren.

Unter den insgesamt 939 gefundenen Keramikscherben sind viele Rand-,
Wand-, Boden- und Henkelstücke von Gefäßen, Bruchstücke von
Deckeln, Standfüßen und zahlreiche (ca. 90) Bruchstücke von Ofenkacheln
. Ein Bruchstück stammt von einer Tonlampe. Von allen Scherben
sind nur 210 glasiert, manchmal mit ganzer, häufiger aber mit nur teilweiser
Innenglasur unterschiedlicher Farbe. Insgesamt 73 Scherben tragen
eine Verzierung.

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