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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 275
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und wie man sich in der Stadt am ehesten schützen könnte mit Pallisaden
und Bollwerken, mit Schanzen und Wehren.

Kähni hatte sich 1976 bei seiner präzisen Datierung eng an ein wichtiges
Werk angelehnt, das schon 1926 erschienen war13.

Nach Könnecke14 war der Obrist von Schauenburg, der damals Stadtkommandant
von Offenburg war, und in dessen Diensten Grimmelshausen im
Januar 1645 als Regimentsschreiber trat, vom bayerischen Kurfürsten am
13. 1. 1645 aufgefordert worden, einen Plan der Festung Offenburg zu
schicken. Schauenburg sandte ihm postwendend mit einem Bericht am
26. 1. gleich zwei Pläne zu, „ungeschickte Federzeichnungen", wie sie
Könnecke nannte15. Schauenburg meinte in seinem Begleitschreiben, sie
„seien so gut es allhier gemacht werden konnte".

Immerhin ist hier nicht mehr nur wie bei Kähni von einem, sondern schon
von zwei Plänen die Rede. Und die Überraschung wird noch größer, wenn
wir im Hauptstaatsarchiv selbst nachfragen: es sind dort nämlich insgesamt
vier Grundrisse von Offenburg nachweisbar16. Plan A (Abb. 8) zeigt den
Istzustand der Festung Offenburg 1645 („Abriß hiesigen Postens, wie der-
selbige sich anitzo befinde"), Plan B den Zustand nach den geplanten
Fortificierungsmaßnahmen („ wie der Posten nach seiner Erachtung vollends
fortificirt were").

Plan C und D zeigen dieselben Motive wie die beiden erstgenannten Pläne,
unterscheiden sich nur durch eine etwas andere Perspektive, sie sind
allerdings wesentlich skizzenhafter angelegt, dafür jedoch am rechten
Bildrand mit einer Legende versehen (Abb. 9). Nur auf diesen beiden
Plänen befindet sich schließlich im Mittelfeld jeweils die handschriftliche
Notiz, die Könnecke aufgrund von Schriftvergleichen Grimmelshausen zuschreibt
(C: „Offenburg Also befinden sich die werckh itz ausgefertigt").

Der Kontext der Pläne ergab, so Könnecke, daß Grimmelshausen etwa seit
dem 20. Januar 1645 in Offenburg bei Obrist Schauenburg angestellt gewesen
sein muß.

Das Begleitschreiben zu den Plänen nennt die einzelnen Gebäude mit der
ihnen zugewiesenen Bewaffnung:

„1. Das Neuthor. 2. Das Schwabhauser Thor. 3. Das Kinziger Thor. 4. Das
Neu Bolwerck darauf 7 Stückh. 5. Das Closterbolwerck darauf 2 Stück. 6.
Das Schwabhauser Bolwerck darauf 3 Stückh. 7. Das Kintziger Bolwerck
darauf 3 Stückh. 8. Der Schwartzhundt darauff 3 Stückh. 9. Die Innere

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