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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 279
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In dieser Zeit gab es tatsächlich mehrere Ansätze, die „Fortification" der
Stadt zu verbessern. 1677 wurde Graf Vecchio zum Kommandanten der
Stadt23 ernannt, der sich der Befestigung annahm, wie einem Schreiben an
die Stadt zu entnehmen ist, worin er „allerhand Sachen als Schubkarren, Pa-
lisathen, holtz und Nägel begehrt"2*. 1678 wird dem Rat in einen Schreiben
des Generalfeldmarschalls vorgetragen, daß „die statt in gegenwärtigem Zustand
nicht gelassen, sondern besser fortificirt oder demolirt werden
müsse"25. Die Pläne passen also eindeutig in den historischen Kontext.

Nun wartet aber im Kriegsarchiv noch eine zusätzliche Überraschung in
Gestalt einer weiteren deutschsprachigen Karte: Die „undertänigste Relation
wegen der Stadt Offenburg" (Abb. 13-15) zeigt nicht nur die topographische
Lage der Befestigungsanlage, sondern auch einen innerstädtischen
Grundriß Offenburgs! Hier sehen wir nun deutlich, daß vor dem Rathaus
die „Phaltz", daneben das „Neu Gebäu" stand, also gleich zwei große
zentrale Gebäude den Stadtkern beherrschten. Ein „gang umb die Statt"
zieht sich vor der inneren Mauer hin. „Fontain" und Brunnen sind eingezeichnet
. In der Langestraße befand sich die „roßmül" (Abb. 13). Die
Übersichtskarte verzeichnet die Wege um die Stadt herum und zeichnet
ein, wo Wein, Gras- oder Ackerland war. Maßstab der Karte sind „ 120 Ruten
rheinländisch Maaß" (Abb. 14). Der Text (Abb. 15) lautet:

„ Unterthänigste Relation wegen der Stadt Offenburg

Der größere Grundriß zeiget ahn der Stadt Offenburg innere- und äußerliche
Theile, so woll des circumferirten Mauerwercks, alß auch der hibevor
vor 30 Jahren aufgeführten Erdtwellen, in welchen zwar die Courtinen
(?)zwischen den Bolwerckhen zu lang, und die Flanquen zu kurtz genommen
worden.

Solche Courtinen seint vor 2 Jahren demolirt, aber die Bolwerck stehen
blieben, wie der große riß außweißet.

Aus dem kleinen Grundtriß... umbligender Cituation ist zu ersehen der unterscheid
, wie die Stadt Offenburg nunmero innerhalb drey monat versterckt, mit
der also gezeigten Contrescarpen umbgeben, welche jetzund mehrentheils fertig
und gasonirt, aber noch nicht fällig pallisadirt, und so kein Mangel an
Mitteln und Pallisaden, in wenigen tagen außgemacht werden soll.

An reparirung und Wiederaufführung der alten wercke ist noch allbereits
ein zimlicher anfang gemachet, auch an der langen Brucken eine Redute
gantz verfertigt und die brustwehr mit kleinen schantzkörben wolbedecket.
Die punctirten Linien bei B und C zeigen an, wie die gar zu kleinen bede
Wercke notwendig zu vergrößern, und in A E und D an die der Stadt sehr
schedlichen Ortern einige außenwerck zu legen sein,

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