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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 322
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er Talente und Hang zur Musik. Das erste Instrument, das er erlernte
, war die Violin. Als Liebling seiner Mutter erhielt er von derselben
allen Vorschub. Im Jahre 1747 lernte er dieses Instrument auch
bei Wolbrecht, der als Hofmusikus beim Markgrafen August von Baden
in Diensten war und sich damals in Offenburg aufhielte."

Mit fast 15 Jahren trat er als Novize in das Kloster ein und legte, wie aus
den Acta Capitularia10 hervorgeht, am 30. Mai 1751 die feierlichen Gelübde
ab und wählte dabei den Klosternamen Ildefons, der besonders unter
spanischen Theologen und Marienverehrern verbreitet war. Die nun folgenden
Jahre bis zur Priesterweihe galten vor allem philosophischen und
theologischen Studien, nach deren Beendigung sich jedoch die Priesterweihe
wegen des jugendlichen Alters verzögerte. Christmann schreibt:

„Er war sehr jung in das Kloster getreten, endigte seine Studien mit
seinen Mitprofessen, die nun zum Priesterthum ubergiengen und ihn,
der das Alter noch nicht hatte, als einfachen Benediktinerfrater etliche
Jahre hinter sich zurückliessen. Diese Jahre füllte er mit Musikbeschäftigungen
aus: da wurde er der berühmte Geiger, der gute
Tonsetzer. "n

In diese Zeit fällt auch die Bekanntschaft mit Johann Stamitz, dem großen
Meister der sog. Mannheimer Schule. Christmann berichtet:

„Da er bereits in Ettenheimmünster war, kam ums Jahr 1755 Wenzel
Stamitz dahin, und bei diesem vervollkommnete er sich vollends auf
seinem Instrument so sehr, daß er, um recht schwere Musik für die
Violine zu haben, sich dieselbe in der Folge selbst setzen mußte. "12

Christmann nennt an Kompositionen weiterhin Komödien, die aus dieser
Zeit stammten. Jedoch ist das einzig näher bezeichnete und auch bei den
Lexikographen E.L. Gerber und F. J. Fetis13 genannte Werk ein „Schauspiel
für Offenburg" aus dem Jahre 1759. Musik dazu ist keine erhalten.
Doch wird von den Offertorien gesagt, Haas habe sie „zum großen Teil aus
den Komödien gezogen, mehrere darunter haben den höchsten Grad der
Schönheit, aber sie müssen mit Gefühl und Ausdruck gesungen werden "!4.

Hierbei sehen wir das im 18. Jahrhundert allgemein übliche sog. Parodieverfahren
angewandt, nämlich den zweckmäßigen Austausch der Musik
zwischen geistlichem und weltlichem Bereich. Dies war offensichtlich
auch in Ettenheimmünster in Gebrauch. Die Offertorien, op. 2, mehrsätzi-
ge Stücke aus Rezitativen und Arien sowie Chören bestehend, weisen, wie
auch die Hymni Vespertini, op. L, aus Soloarien und Duetten bestehend,

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