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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 374
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H(EI)L. MISSION, ANDENKEN AN MISSION. Auf der Vorderseite findet
sich fast immer der Gekreuzigte, daneben können noch florale Motive,
das Lamm Gottes oder die Heilig-Geist-Taube auftreten. Auf der Rückseite
befindet sich meist eine der oben genannten Inschriften, selten auch noch
Maria, das Auge Gottes oder die Arma Christi. Die Balkenenden sind
meist rechtwinklig oder dreipaßförmig gestaltet, darin gelegentlich Engelsköpfchen
, Muscheln oder vier Medaillons mit dem Hoheitszeichen Petri
oder Heiligenköpfen.

Die Kreuzanhänger wurden fabrikmäßig in großen Mengen hergestellt.
Auch nach der Zulassung der Volksmissionen in Deutschland scheint die
überwiegende Zahl aus Frankreich zu kommen. Von den mir bekannten
Exemplaren tragen keine 10 % deutsche, über 70 % dagegen französische
Aufschriften36. In Deutschland ist die Kleinzinngießerei Schweizer in
Dießen am Ammersee als Produktionsstätte überliefert37. Die genaue Datierung
unseres Missionskreuzes ist noch schwierig; ein sehr ähnliches
Kreuz im Diözesanmuseum Rottenburg wird 1840/50 datiert, aber ein formal
ähnliches Kreuz wie unser Exemplar wurde im ganzen 19. Jh. hergestellt38
. Die Kombination historischer und stilistischer Argumente macht
eine Datierung in die 2. Hälfte des 19. Jh. wahrscheinlich.

Die im Anschluß besprochene Wundertätige Medaille mit einer Darstellung
des hl. Vinzenz von Paul (Kat. 6b), dem Begründer der Vorläufer der
Volksmissionen des 19. Jh., wurde vielleicht auch als Andenken an eine
Missionsteilnahme erworben. Gestützt wurde diese Annahme durch Medaillen
, die auf der Vorderseite die Maria der Wundertätigen Medaille zeigen
und auf der Rückseite inschriftlich als ANDENKEN AN DIE HEILIGE
MISSION gekennzeichnet sind39.

8. Wundertätige Medaille (Kat. Nr. 6)

In der Spanschachtel befanden sich drei Wundertätige Medaillen (Abb. 5).
Die Wundertätige Medaille (auch ,Wunderbare Medaille', ,Die Wunderbare
Medaille der Unbefleckten', offiziell ,Medaille von der Unbefleckten
Empfängnis') geht auf Visionen zurück, die die Vinzentinerin Katharina
Laboure (1806-1876, 1947 Heiligsprechung) 1830 kurz nach ihrem Eintritt
im Kloster in der Rue du Bac in Paris hatte. In einer dieser Visionen
erhielt sie von Maria eine genaue Beschreibung einer Medaille, einschließlich
der Umschrift, wie auch den Auftrag, diese als Gnadenmittel für die
Gläubigen prägen zu lassen.

1832 wurden die ersten Medaillen hergestellt, seit Februar 1834 ist die Bezeichnung
,die Wunderbare' (,miraculeuse') üblich. Sie erlebten innerhalb

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