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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 391
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jeweils Partien davon nach Hause sandte. Den hier vorgestellten Abschnitt
schickte er wohl erst aus Mailand, zusammen mit Schweizer und norditalienischen
Reiseeindrücken, in einem Päckchen am 3. August 1824 nach
Stettin, wo sich seine Frau bei Verwandten aufhielt4. Manche Korrekturen
und Erläuterungen machen den Eindruck, als habe Schinkel die Tagebuchnotizen
später nochmals geringfügig redigiert, vielleicht um sie einer weiteren
Verwendung zuzuführen. Die Bedeutung sämtlicher Reisenotizen für
das Verständnis Schinkels als Mensch und Künstler ist schon früh benannt
worden. Erstmals veröffentlichte sie 1862 Alfred Freiherr von Wolzogen
(1823-1883), Schinkels Schwiegersohn5.

Der Tagebuchtext wird im Folgenden in Kursivdruck wiedergegeben; eingeschobene
Exkurse dienen der Erläuterung6.

Der Aufenthalt in Baden-Baden

Schinkels Reisegruppe war quasi inkognito unterwegs. Das erlaubte ein
ungezwungenes Reisen und Beobachten. Man suchte keine gesellschaftlichen
Kontakte, sondern Sehenswürdigkeiten und allenfalls gezielte Fachgespräche
- gut zu verfolgen in den unten wiedergegebenen Schilderungen
, wo sich die bereits damals teilweise nicht ganz unbedeutenden Herren
heimlich an den Rand einer Szene stellten und dabei belustigte bis ergriffene
Gedanken hegten.

Man reiste mit einer Kutsche, die zusammen mit einem Fuhrmann jeweils
für mehrere Etappen gemietet wurde. Am Sonntag, den 18. Juli 1824 fuhren
Schinkel und seine drei Begleiter gegen 5 Uhr nachmittags in Stuttgart
ab und legten bei starkem Regen, aber fröhlichem Gesang eine Nachtfahrt
bis Pforzheim zurück, wo man sich nach Mitternacht in einem Wirtshaus
für ein paar Stunden einquartierte. Die Nachtruhe war von einigem Radau
gestört, und man hatte es sichtlich eilig weiterzukommen. Schon bald wurde
die bepackt auf der Straße stehen gebliebene Kutsche wieder bestiegen,
um zum nächsten Etappenziel Baden-Baden aufzubrechen, das man nachmittags
erreichen wollte:

„[...] früh morgens befanden wir uns auf der schönsten Straße gegen
Baden zu, wo wir 19. Juli [1824] um 4 Uhr eintrafen.

Es ist schwer unterzukommen, weil alles mit Badegästen und Fremden
besetzt ist, der König von Bayern und andere Große sind hier.
Nachdem wir eine Stunde vergeblich gesucht haben, findet sich eine
schöne Wohnung von einem Saal und 2 Zimmern für uns. "

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