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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 409
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halten blieben. Durch einen in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten Ladeneinbau
wurde das Haus den städtischen Bedürfnissen angepaßt. Ebenfalls
in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden die Wohn- und Geschäftshäuser
Hauptstraße 65 und 68. Auch hierbei handelt es sich um
zweigeschossige Fachwerkhäuser mit Krüppelwalmdach. Beide Häuser bestehen
aus zwei Trakten. Der massive, traufständige Trakt mit Toreinfahrt
des Hauses Nr. 65 ist allerdings vermutlich erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts
entstanden; das Fachwerkgebäude ist durch den Ladeneinbau im
Erdgeschoß verändert. Die Giebelfassade zeigt hingegen unverändert die
Fachwerkkonstruktion aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Auch der traufständige
Trakt des Hauses Nr. 68 ist in Massivbauweise errichtet und
gehört der Mitte des 19. Jahrhunderts an. Einen ähnlichen Grundriß besitzt
das Haus Nr. 71. Das zweigeschossige Wohn- und Geschäftshaus besteht
ebenfalls aus einem giebel- und einem traufständigen Flügel. Beide sind
in verputztem Fachwerk ausgeführt. Das Erdgeschoß ist durch Ladeneinbauten
völlig verändert. Der giebelständige Flügel gehört der Mitte des
18. Jahrhunderts an und wurde wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts
erweitert.

Das Hänferdorf

Die im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrte Karte Bühls von 1784
zeigt, daß die Bebauung des Ortes nur an wenigen Stellen das den eigentlichen
Ort umgebende System von Wassergräben überschritt. Die weitaus
größte Vorstadt entwickelte sich im Nordosten Bühls, wo die Hanfstampfen
und Mühlen angesiedelt waren. Die Gebäude folgten traufseitig dem
Verlauf des Mühlbachs. Das sogenannte Hänferdorf, das nicht, wie oft angenommen
, der älteste Teil Bühls ist, war ländlich geprägt und unterschied
sich mit seiner lockeren Bebauung nicht von den Nachbardörfern Bühls.

Das älteste Gebäude im Hänferdorf ist die ehemalige Mühle in der Blumenstraße
10, die durch dendrochronologische Untersuchungen in das Jahr
1627/28 datiert wurde. Das zweigeschossige Fachwerkhaus trägt ein Satteldach
, das an der Rückseite zum ehemaligen Mühlbach hin abgewalmt
ist. Diesem Gebäude liegt am Mühlkanal die Hallenmühle in der Mühlstraße
17 gegenüber. Das zweigeschossige Fachwerkhaus hat ein vorkragendes
Obergeschoß; die Giebelseiten sind mit reichem Fachwerkdekor
ausgestattet. Das traufständige Haus trägt ein Krüppelwalmdach und ist am
südwestlichen Eckpfosten inschriftlich in das Jahr 1661 datiert. Wahrscheinlich
wurde das Mühlwerk im Laufe des 18. Jahrhunderts demontiert
und in das Haus Blumenstraße 10 eingebaut. Die dem Wasser zugewandte
Seite wurde damals massiv ausgeführt und erhielt die bereits erwähnte
Dachabwalmung.

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