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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 504
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Die Besatzung wurde in der Zeit vom Dezember 1943 bis Juni 1944 im
Verband der 5. U-Boot-Flottille mit Standort in Kiel ausgebildet, und zwar
in der Danziger Bucht und im Gebiet um die Insel Bornholm. Am Ende
der Ausbildung, bei der Tauchen und Auftauchen, Artillerie- und Torpedoschießen
genauso geübt wurden wie der normale Dienstablauf, kehrte das
Boot Ende 1944 nach Kiel zurück7.

Aus strategischen Gründen forderte der in Talinn (Reval) stationierte Konteradmiral
Burchardt, der die deutsche Flotte im finnischen Meerbusen befehligte
, Hilfe von Großadmiral Karl Dönitz an. Dönitz, der später bekanntermaßen
das letzte „Staatsoberhaupt" des untergehenden III. Reiches werden
sollte, war zur Entsendung weiterer Flotteneinheiten gezwungen, unter
ihnen auch U 250.

Von Kiel aus begab sich U 250 am 15. Juli 1944 auf die Fahrt, die vor Gotenhafen
(Gdynia/Gdingen) unterbrochen wurde. Das Schiff lief in den
Danziger Hafen zu einer Reparatur ein. Nach dem Einlaufen in Reval am
19. Juli 1944 folgten dann Tauchübungen vor der baltischen Küste, die bis
zum 22. Juli 1944 andauerten. Am 23. Juli lief das Schiff aus Reval aus,
mit Richtung Helsinki, das dann am 25. Juli 1944 ebenfalls verlassen wurde
. Ziel war ein Schärengebiet östlich Helsinki. Am 27. Juli 1944 lag
U 250 dann vor der Insel Hoogland (Suur-Sari), die ihrer russischen Besatzung
wegen beobachtet wurde. Am 29./30. Juli 1944 lief das Schiff dann
zur Bewachung des Nordausganges des Koivisto-Sundes aus8, wo es dann
sein Schicksal ereilte.

Im Bereich des Koivisto-Sundes befand sich zu jener Zeit auch das russische
Küstenschutzboot MO 105 im Einsatz. Die kleinen U-Bootjäger, von denen
vor und während des Krieges 219 Einheiten gebaut worden waren, hatten eine
Länge von 27 Metern, eine Wasserverdrängung von 27 Tonnen und eine
Maschinenkraft von 2550 PS. Sie waren mit zwei 45-mm-Geschützen, zwei
12,7-mm-Maschinengewehren sowie Wasserbomben ausgestattet. Für deren
Abwurf standen je zwei Wasserbombenablaufgerüste zur Verfügung9. Die
Boote, die eine Maximalgeschwindigkeit von 26 Knoten erreichen konnten,
wurden „Meeresjäger" oder auch „Stechmücke" genannt.

Über die Begegnung zwischen U 250 und MO 105 gibt es verschiedene
Versionen. Eine legt dem russischen Kommandanten schwere Versäumnisse
zur Last, was jedoch der deutsche Kommandant entschieden bestreitet.
Fest steht jedoch, daß MO 105 am 30. Juli 1944 gegen 12.42 von einem
Torpedo G7e aus dem Bugrohr von U 250 aus kurzer Distanz einen Volltreffer
erhielt und sank. 19 russische Seeleute fanden dabei den Tod, sieben
, davon zwei verwundet, schwammen im Meer10.

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