Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 589
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0589
Durchschnitt kommt auf ein Jahrzehnt nur ein Frostjahr. Die Granitverwitterungsböden
am Westabfall der Schwarzwaldberge und der angelagerte
Löß in den unteren Lagen bieten ideale Bedingungen. Heute zieht sich auf
der rechten Renchseite das Rebgelände in einem breiten, zusammenhängenden
Band die Süd- und Westhänge hinauf und verläuft von Ulm, Haslach
, Tiergarten, Wolfhag hinüber zum Hungerberg bis nach Winterbach.
Auf der linken Renchseite erstreckt sich der Weinbau in die Seitentäler von
Ödsbach, Hesselbach, Butschbach, Bottenau und Herztal hinein, die Klein-
räumigkeit der diese wiederum aufgliedernden Bachtäler ausnützend13.

Im 18. Jahrhundert hatte sich der Weinbau auf weniger geeignete Lagen
ausgedehnt. So wurden südwestlich und westlich von Nußbach auf fast
ebenen Flächen Reben gepflanzt14. Seit 1798 wurde Wein im Oppenauer
Tal angebaut15. 1865 waren in Oppenau 63 a, in Ibach 7 a und in Ramsbach
10 a mit Reben bepflanzt. Nach 1900 war der Weinbau im Hintergetös
verschwunden; in Oppenau erinnert nur noch der Gewann-Name
„Rebberg" an die einstige Nutzung.

Rebhöfe, Trotthäuser, Zehntknechte: Die Bedeutung des Weinbaus für das
Kloster Allerheiligen

Als die Besitzungen des Klosters Allerheiligen am 29. November 1802
durch die Markgrafschaft Baden okkupiert und schließlich nach der Säkularisation
des Klosters vereinnahmt wurden, gehörten zu den Gütern der
Abtei auch 17 Rebhöfe; wenn man das Lautenbacher Mühlengut mit seinem
halben Morgen Reben hinzunimmt, waren es sogar 1816. Der Ellisweiler
Hof, der sich um den Gründungsbesitz entwickelt hatte, bildete mit
24V2 Morgen und 295'/t Haufen Reben zu je 400 Stöcken den größten
Komplex. Seine Weinberge lagen in Vorder-Winterbach im Bereich des
heutigen Gewanns Klosterberg in der Nähe des Weinbergs, den die Ebersteiner
1377 dem Kloster Kniebis vermacht hatten17. Der Großkellerer des
Klosters in Oberkirch, P. Milo Schmidt, hatte 1780 „mit unbeschreiblicher
Mühe und vielen Kosten" den Weinberg neu angelegt. Er wurde nicht mehr
als Gesamtkomplex bewirtschaftet, sondern in 13 Teilstücke zerlegt und
ehemaligen Klosterknechten pachtweise zur Bewirtschaftung überlassen.

In Wiedergrün besaß das Kloster gleich drei Höfe. Der eigentliche Rebhof
hatte mit I4V4 Morgen und 179 Haufen Reben zu 400 Stöcken einen beachtlichen
Umfang aufzuweisen. Die anderen Rebhöfe befanden sich in
Fernach, Ebersweier, Winterbach, Butschbach, Lochholz, Wolfhag, Meisenbühl
(zwei Höfe), Herztal, auf der Dorfhalt, am Hungerberg, am Danz-
berg, am Bellenstein; dazu gehörte auch der „Schneckenhof'18. Außerdem

589


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0589