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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 597
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0597
Die Staufenberger Rebhöfe

Eine wichtige Rolle für die Ausbreitung und die Verbesserung des Weinbaus
spielte die Herrschaft Staufenberg, die sich seit 1366 in der Hand der
Markgrafen von Baden befand. Ihr Herrschaftsgebiet erstreckte sich vom
Durbachtal hinüber nach Wiedergrün, Obernesselried bis nach Herztal und
umfaßte den hinteren Bereich des Bottenauer Tales, den später zur Gesamtgemeinde
Durbach gehörenden Stab Bottenau43. Die grundherrlichen
Einflüsse reichten indes nicht nur in das zum ortenauischen Gericht Appenweier
gehörende Gebiet links der Rench hinein, sondern erstreckten
sich weit in das den Straßburger Fürstbischöfen gehörende Renchtal. In
welchem Maße gerade die staufenbergische Grund- und Landesherrschaft
den Weinbau förderte, läßt sich ermessen an dem legendären Ruf, den der
Durbacher Wein schon im letzten Jahrhundert besaß.

Die Anfänge des Weinbaus in der Herrschaft Staufenberg wurden von
Weiß44 und Karl Müller45 auf das Jahr 1391 datiert. Tatsächlich verkaufte
schon 1329 Reinbolt von Stouffenberg das Weingut im Tenger (hinteres
Bottenau) an Johannes Herterich aus Oberkirch. Die Beständerin dieses
Gutes hatte neben anderen Abgaben in Geld und Naturalien drei Ohm
„edeln wins", fünf Ohm „roten wins" und zwei Ohm „Hönschen (Heu-
nisch) wins" (Landwein) abzuliefern. Johann Schottkind von Stouffenberg
verkaufte am 21. Februar 1357 an Albrecht von Renchen von Reben in
Herztal, „des wissen stuckelin" genannt46, einen Kapitalzins.

Der ganze Umfang der Rodungs- und Kultivierungstätigkeit der staufenbergischen
Ministerialen und der inzwischen erreichte Umfang des Weinbaus
wird im Salbuch des Markgrafen Bernhard von Baden aus dem Jahr
1410 sichtbar. Darin sind auch die Lehensgüter der Burgmannschaft auf
Staufenberg verzeichnet. Burkhard Hummel von Staufenberg bezog Einnahmen
aus Reben zu Illental, vom Rebhusberg und vom Staufenberger
Burgberg47. Obrecht Kolbe und Lindemann Kolbenstein hatten 4 Jeuch Reben
zu „Bottenau unter dem Fürsteneck" zu Lehen; sie lagen schon auf
fürstbischöflichem Gebiet48. Die fünf Jeuch Reben des Peter Wiedergrün
von Staufenberg sind „gelegen zu Nußbach in dem Kirchspiel"49, eine
nähere Lagebeschreibung erfolgt nicht. Conrad Stoll von Staufenberg dem
Älteren werden Reben zu Herbstkopf (Bottenau) zugeschrieben50. Rudolf
von Wiedergrün hatte Anspruch auf die Hälfte der Einnahmen aus den
Rebgütern und anderen Kulturen sowie auf die Hälfte des Wasserschlosses
im Wiedergrüntälchen51 Burghard Judenbreters Lehen waren „der Rebeberg
, der da heißet der Neuweberg, der Rebeberg, der da heißet der Mittelberg
, der Berg mit Reben, der heißet der Wissenberg, sind gelegen in dem
dorffe zu hetzelinsthal (Herztal) und in dem Kirchspiele zu Nußbach"52.

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