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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 598
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0598
Die Höfe und Rebgüter in Herztal, das 1346 zum ersten Mal urkundlich erwähnt
wird53, waren wie die meisten anderen staufenbergischen Rebkulturen
auf ausgestockten Flächen des Staufenberger Hardtwaldes entstanden.
Der größer gewordenen Burgmannschaft der nach 1329 wieder aufgebauten
Feste Staufenberg konnte mit der Verleihung von neu angelegten Rebgütern
eine bessere wirtschaftliche Grundlage verschafft werden. Die fortschreitende
Rodung, die aus forst- und grundherrlichen Ansprüchen der
Staufenberger begründet wurde, traf jedoch auf den Widerstand der Waldnutzer
, die sich zur Genossenschaft zusammengeschlossen hatten. Dies
legt die erste schriftlich niedergelegte Staufenberger Hardtwaldordnung
von 1447 nahe, wo von „Spenne und Zwytrachtung" die Rede ist, die zur
Entstehung der neuen Waldordnung geführt hätten54. Die weitere Ausstockung
des Genossenschaftswaldes unterblieb nunmehr; erst nach der
Hardtwaldteilung 1805 konnte die Ausstockung fortgeführt werden. Möglichkeiten
zur Ausweitung der Rebflächen bot nur die Kultivierung von
Niederwald, Reutfeldern und „Wildfeldern", soweit sie zu den Hofgütern
gehörten.

Die staufenbergischen Rebhöfe wurden nach dem Aussterben der männlichen
Ganerben auf Staufenberg und dem Heimfall der Burg und ihrer Güter
an die Markgrafen von Baden-Baden durch die Inhaber der Herrschaft
und später durch die staufenbergischen Amtsleute verwaltet. Aus dem Jahr
1686 stammt eine statistische Notiz des Staufenberger Amtes, in der Näheres
über die insgesamt elf Staufenberger Rebhöfe innerhalb der Herrschaft
festgehalten ist.

Zum Rebgut des herrschaftlichen Rebmannes Hans Rooß in Bottenau
gehörten 60 Haufen Reben, 6 Jeuch Feld und Bosch, 3 Jeuch Waldungen
und 3V2 Tauen Matten. Das staufenbergische Rebgut in Herbstkopf, das
sich „in gutem Bau befand", umfaßte 50 Haufen Reben, 6 Jeuch Halde und
Bosch sowie 2V2 Tauen Matten. Die weiteren staufenbergischen Rebhöfe
lagen im Illental (73 Haufen), in Duppelsberg (112 Haufen), in Durbach
(42 Haufen), am Stollenberg (30 Haufen), im Stürzelgrund (88 Haufen),
im Bühnengraben (62 Haufen), in Stürzelbach (58 Haufen), im Mahlengrund
(40 Haufen); das Gut des Rebmanns Dienert in Durbach umfaßte
schließlich 25 Haufen.

Außerhalb der Landesgrenzen, im ortenauischen Herztal, besaß Staufenberg
drei Rebhöfe, deren Besitzer wie bei den anderen Rebhöfen den dritten
Teil der Ernte abzuliefern hatten. Sie umfaßten 23,10 und 12 Haufen
Reben und wurden deshalb 1775 vom staufenbergischen Amtmann als „gering
" bezeichnet56: Der Umfang der Rebfläche war gegenüber den
Bottenauer und Durbacher Rebhöfen vergleichsweise bescheiden.

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