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Abb. 5: Schloß Staufenberg um 1820. Rebhänge wechseln noch mit größeren bewaldeten
Flächen.
Katastrophal für die Rebhöfe war auch der Spanische Erbfolgekrieg. Am
30. Juli 1704 berichtete der staufenbergische Amtmann: „Es seindt die Untertanen
gleich am Anfang mit ihrem Vieh in die Oberkirchischen äußersten
Täler (die Seitentäler des hinteren Renchtals) entwichen, halten sich
daselbsten auch auf undt muß das Vieh aus Mangel Weyd an rauhen, kahlen
Bergen beynahe samtlichen krepieren61. Durch den Verlust des Viehs
fehlten den Rebbauern Zugtiere, aber auch Mist zur Düngung. Die Wiederbeschaffung
von Faßraum und der Neubau der Keltern erforderte erhebliche
Aufwendungen an Zeit und Geld. Damit nicht genug: Es wird berichtet
, daß die „Marodeurs" nicht nur die Höfe ruinierten, sondern auch die
Reben und „Stock sambt den unzeitigen Trauben"^2 herausgerissen hätten.
Es verwunderte nicht, daß die Rebflächen in der Herrschaft Staufenberg
und im Renchtal erheblich zurückgingen. Schon 1686 war bei der Visitation
der staufenbergischen Rebhöfe festgestellt worden, daß fast überall die
Möglichkeit bestehe, brachliegende Flächen für den Weinbau zu nutzen.
So könne der Bottenauer Rebmann Hans Rooß weitere 7 bis 8 Haufen Reben
anlegen. Beinahe alle staufenbergischen Rebhöfe verfügten über Wild-
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