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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 607
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0607
Abb. 6: Hier wirkte vor fast 350 Jahren Grimmelshausen als Schaffner und Wirt:
die Ruine Schauenburg, das Gasthaus „Zum Silbernen Stern" und die Gaisbacher
St. Georgskapelle.

seinem Hause sei „lausig und unsauber" gewesen. In diesem Zusammenhang
formuliert Grimmelshausen ein Berufsethos für Wirte. Der Wirt habe
darauf zu achten, „daß die Fremden und Wanders-Leuth bei ihm freundlich
aufgenommen / mit Speis und Trank gebührlich versehen / und mit notwendiger
Ruhe erquickt werden".

Grimmelshausen hat materiell als Wirt in Gaisbach keinen großen Nutzen
gezogen, zumal er die Kundschaft in dem kleinen Winzerdorf noch mit einem
weiteren Wirt teilen mußte. Profitiert hat er freilich als Schriftsteller:
„Im Kommunikations- und Erfahrungsraum Gasthaus jedoch brauchte
Grimmelshausen keine Bücher (. . .) Hier begegnete er täglich Menschen
fast aller Schichten: Bauern, Rebleuten, Handwerkern aus dem Dorfe,
aber auch Fuhrleuten aus den umliegenden Orten, abgedankten Soldaten,
die noch keine feste Bleibe gefunden hatten, durchziehenden Handelsleuten
. Sogar Geistliche, Beamte, hie und da ein Adeliger wie Philipp Hanni-
bal von Schauenburg waren Grimmelshausens Gäste. Was er ihnen an erzählendem
Rohstoff und sprachlichen Material verdankt, wissen wir nicht
im einzelnen. Unbestritten bleibt jedoch, daß er eine breite mündliche Erzähltradition
in sein Werk hat einfließen lassen "92.

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